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Goethe-Universität Frankfurt Plagiatsverdacht: Uni prüft Doktorarbeit von Axel-Springer-Chef Döpfner

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG 
© Britta Pedersen / DPA
Plagiatsjäger werfen Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner vor, in seiner Doktorarbeit an fast 30 Textstellen abgeschrieben oder Quellen unzureichend angegeben haben. Die Universität Frankfurt untersucht die Dissertation.

Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner steht im Verdacht, bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Die Goethe-Universität Frankfurt am Main überprüft derzeit Döpfners Dissertation wegen eines Plagiatsverdachts, wie die Hochschule am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Davor hatten "Buzzfeed" und "Spiegel" berichtet.

Untersuchungsdauer unklar

Von der Hochschule hieß es: "An die Goethe-Universität wurde ein Sachverhalt herangetragen, in dem es um den Vorwurf wissenschaftlichen Fehlverhaltens im Zusammenhang mit der Dissertation 'Musikkritik in Deutschland nach 1945: Inhaltliche und formale Tendenzen – eine kritische Analyse' von Herrn Dr. Mathias Döpfner geht." Man habe den Sachverhalt zur Prüfung an eine Kommission der Uni abgegeben. Ein Unternehmenssprecher des Medienkonzerns Axel Springer teilte auf dpa-Anfrage mit: "Mathias Döpfner ist über den Vorgang informiert. Er hat volles Vertrauen in die Arbeit der Kommission der Universität Frankfurt."

Die Hochschule teilte weiter mit, gemäß Satzung seien die Verfahren vor der Kommission zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten absolut vertraulich. Auch zur Dauer des Verfahrens wurden keine Angaben gemacht.

Knapp 30 verdächtige Textstellen

Wie der "Spiegel" zuvor berichtete, hatten zwei professionelle Plagiatsprüfer dem Vorstandsvorsitzenden vorgeworfen, in seiner Doktorarbeit abgeschrieben und bei den Quellenangaben gegen Wissenschaftsstandards verstoßen zu haben. Fast 30 solcher Passagen wollen die Prüfer entdeckt haben. "Die Literaturangaben sind dürftig, die Quellen der Informationen unklar, die genutzten Sekundärquellen für die Informationen häufig nicht ausreichend genannt", zitiert der "Spiegel" Martin Heidingsfelder, einen der beiden Plagiatsjäger, in einem Schreiben an die Universität Frankfurt.

Döpfer selbst habe sich dazu nicht äußern wollen.

Quellen: DPA; "Spiegel"

yks

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