Ab diesem Jahr soll das jährliche Fest der Stadt Eisenberg in Thüringen einen neuen Namen bekommen: "Mohrenfest". Der CDU-Bürgermeister Michael Kieslich sagte dem MDR, der Begriff habe eine positive Bedeutung in der Stadtgeschichte.
Der sogenannte Eisenberger Mohr ist auch im Wappen der Stadt zu sehen. Sein Ruhm beruht auf einer Sage aus dem Mittelalter. Nun gehen antirassistische Vereine, wie die "Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“ (ISD) mit offenen Briefen gegen das Fest vor.
Die Sage und das Denkmal "strotzen nur so vor kolonialen, rassistischen Stereotypen und Klischees" schreiben sie. Der Bürgermeister wolle "Rassismus, Kolonialgeschichte und Geschichtsklitterung zelebrieren".
Die Sage von Eisenberg ehrt einen schwarzen Sklaven
Der Sage zufolge kam damals ein Herzog von seinen Kreuzzügen mit einem Menschen schwarzer Hautfarbe wieder, den er auf dem Weg aufgegabelt hatte und offensichtlich als Sklave halten wollte. Kurz darauf beschuldigte man diesen Menschen, die Kette der Gattin des Herzogs gestohlen zu haben. Er sollte enthauptet werden.
Wenige Minuten vor der Hinrichtung fand die Frau die Kette jedoch in ihrer Bibel wieder. Sie schickte einen Boten zum Platz der Hinrichtung – gerade noch rechtzeitig. Um die Ehre des Sklaven zu retten, den damals alle als "Mohr" bezeichneten, zierte sein Kopf mit verbundenen Augen von da an das Stadtwappen. Im Jahr 1727 wurde außerdem eine Statue des unschuldigen Mannes auf einem Brunnen errichtet. Der sogenannte Mohrenbrunnen gilt seitdem als Wahrzeichen der Stadt.
Die Sage soll nun der Mittelpunkt des Mohrenfests werden und auch als Theaterstück präsentiert werden. In der Hauptrolle: ein Junge mit Afro-Perücke. Der Bürgermeister sagte laut MDR, er wolle an dem Namen des Stadtfestes festhalten.

Quellen: MDR, Thüringer Allgemeine