Ein 38-Jähriger soll seine Mutter getötet und seinen Bruder verletzt haben, als er Feuer im gemeinsamen Haus legte. Am letzten Tag der Beweisaufnahme sagen ein Psychiater und der Bruder des Angeklagten zur Tatnacht aus – eine Lücke aber bleibt.
Landgericht Rottweil, Sitzungssaal 201: "Gibt es noch Fragen an den Zeugen?", fragt der Richter. "Wir haben sehr einseitige Schilderungen gehört", sagt der Angeklagte Dennis B., bevor ihn der Richter unterbricht. "Sie müssen eine Frage stellen." Dennis B. fängt noch einmal an: "Es tut mir leid, was passiert ist. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen." Sein Bruder, Benjamin B., schweigt. Es vergehen Sekunden, die sich anfühlen, als wären es Minuten. Bis er antwortet: "Ich habe keinen Bruder mehr. Manche Dinge kann man nicht verzeihen."