Bei dem verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien sind nach offiziellen Angaben mehr als 47.000 Menschen ums Leben gekommen. Eine nahezu unvorstellbare Zahl, doch nach dem Beben am Morgen des 6. Februar wurden auch hoffnungmachende Geschichten bekannt: So wurde in der Türkei ein 13 Jahre alter Junge nach fast zehn Tagen lebend aus den Trümmern gerettet. In Syrien wurde ein Baby in den Trümmern geboren. Das Handy-Video ihrer Rettung ging in den sozialen Medien viral. Lesen Sie hier mit stern Plus mehr über die dramatische Rettung des Mädchens.
Der Großteil der engeren Verwandtschaft des Mädchens – darunter die Eltern und die vier Geschwister – sind bei dem Beben offenbar gestorben. Das Baby hingegen überlebte und gilt seitdem als "Wunderbaby". Ein Onkel und eine Tante haben die Kleine nun aufgenommen und sie sogar adoptiert, berichtet die US-amerikanische Nachrichtenagentur AP. "Sie ist jetzt eins von meinen Kindern", erklärte ihr Onkel. "Ich werde zwischen ihr und meinen Kindern nicht unterscheiden."
Syrien: Gerettetes Mädchen wird nach ihrer Mutter benannt
Der Onkel und die Tante gaben dem Mädchen den Namen Afraa – nach ihrer verstorbenen Mutter. Nach ihrer Rettung hatte sie in den Medien zunächst den Namen "Aya" bekommen, was auf Arabisch "Wunder" bedeutet. Die ersten Tage seines Lebens hatte das Mädchen im Krankenhaus verbracht, am Samstag war sie entlassen worden.
Mehr als zehn Stunden soll es bis zur ihrer Rettung gedauert haben. "Hätte das Kind auch nur eine Stunde länger unter den Trümmern gelegen, wäre es mit Sicherheit auch gestorben. Als es ankam, war es stark unterkühlt, hatte fast keine vitalen Lebenszeichen mehr", sagt Khaled Atiyh, der Klinikdirektor, dem stern. Seine Frau hatte das Baby sogar gestillt.
Nach drei Tagen fallen die Überlebenschancen drastisch – diese "Wunder" passierten trotzdem

Syrien braucht Unterstützung
Der Fall des geretteten Säuglings hatte viel Aufmerksamkeit in den Medien gefunden. Tausende Menschen meldeten sich, um das Kind zu adoptieren – doch die Klinik lehnte alle Anfragen unter Verweis auf die Verwandten ab. In Syrien ist die Lage nach dem Erdbeben der Stärke 7,6 immer noch dramatisch. Nach Angaben der Welthungerhilfe kommt in der betroffenen Region in Nordwestsyrien zu wenig Hilfe an. Es fehle an Wasser, Medikamenten, Nahrung und Zelten. Die Bundesregierung hat bereits akute Hilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau zugesagt. "Unser Mitgefühl erschöpft sich nicht in Worten und es wird auch nicht nachlassen, wenn die Katastrophe und ihre Folgen in den Nachrichten von anderen Schlagzeilen verdrängt werden", sagte Außenministerin Annalena Baerbock.
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