
Das Favela-Ballett
Brasilien: Gewalt und Drogen kennenzulernen, früh schwanger zu werden – das gehört zu den Alltagserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in den Favelas von Rio de Janeiro. Eine Gruppe von Mitgliedern einiger der besten Tanz-Akademien Brasiliens aber hat beschlossen, für eine Alternative zu sorgen: In der Favela Manguinhos haben sie eine Ballettschule eröffnet. 250 Mädchen und junge Frauen soll sie den Weg aus der täglichen Misere zeigen. Durch Freude und Spiel, durch Disziplin und ein neues Selbstbewusstsein. Eine Bibliothek gehört zur Schule – und viermal im Monat ein Ausflug in das imposante Teatro Municipal, wo den Mädchen eine persönliche Begegnung mit ihren Idolen geboten wird. Der Fotograf Evgeny Makarov hat die Ballettschülerinnen von Manguinhos auf ihren Wegen durch die Favela begleitet, beim Training in der Schule, die er als einen "Schutzbunker" beschreibt, beim Training zuhause, wo sie in armseliger Umgebung "Arabesque" und "Grand Plié" üben – und in einer Gemeinschaft, die sie glücklich macht.
Evgeny Makarov, 1984 in St. Petersburg geboren, kam mit seiner Familie 1992 nach Deutschland. Dort studierte er Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und entdeckte die Fotografie als Medium, "soziale Realität direkter zu erfassen als mit einem akademischen Zugang". Gegenwärtig lebt Makarov in Brasilien.
Evgeny Makarov, 1984 in St. Petersburg geboren, kam mit seiner Familie 1992 nach Deutschland. Dort studierte er Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und entdeckte die Fotografie als Medium, "soziale Realität direkter zu erfassen als mit einem akademischen Zugang". Gegenwärtig lebt Makarov in Brasilien.
© Evgeny Makarov, Deutschland/Russland (Agentur Focus) / Text: Peter-Matthias Gaede