Aus der ganzen Welt erreichen uns Fotos, die die traurige Realität zeigen: Krieg, Gewalt, Flucht, Armut, Hunger und Krankheit. Oft sind Kinder dabei die Leidtragenden. UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, prämiert seit 20 Jahren Fotografinnen und Fotografen, welche die Lebenswirklichkeit von Kindern weltweit auf herausragende Weise dokumentieren. Jeweils im Dezember wird der Preis nach Auswahl durch eine unabhängige Jury von der Schirmherrin von UNICEF, der Frau des Bundespräsidenten, in Berlin übergeben. Dieses Jahr läuft die Verleihung wegen der Corona-Pandemie digital. Ein Preisgeld gibt es nicht. Top-Fotografinnen und Fotografen aus fast 100 Ländern wurden bisher mit Preisen oder ehrenvollen Erwähnungen ausgezeichnet.
Siegerfoto zeigt Leid der Kinder in Moria
Das "UNICEF-Foto des Jahres 2020" ist eine Momentaufnahme aus dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. 13.000 Menschen sind vor dem Krieg in Syrien, vor der Gewalt in Afghanistan, vor den bedrohlichen Verhältnissen auch in anderen Ländern hierher geflohen. 4.000 Kinder und Jugendliche darunter. Als das Lager im September 2020 zu brennen beginnt, müssen die Flüchtlinge ein zweites Mal fliehen. Der griechische Fotograf Angelos Tzortzinis erlebt dieses Entsetzen. Sein Foto "Die brennende Not" erreichte im Wettbewerb den ersten Platz.
Auf Platz zwei schaffte es Supratim Bhattacharjee mit einem Foto aus Indien, das Kinder in den Kohleabbaugebieten von Jharia im Bundesstaat Jharkhand zeigt. Platz drei belegt Evgeny Makarov mit seinem Foto einer Ballett-Gruppe in einer brasilianischen Favela. Sieben weitere Bilder erhielten "ehrenvolle Erwähnungen". Sie zeigen Kinder im Iran, Italien, Syrien, Russland, Kolumbien und Bangladesch.