Als ihr Ehemann Eric R. vergangenes Jahr starb, blieb Kouri R. mit ihren drei kleinen Söhnen alleine zurück. Die 33-Jährige aus dem US-Bundestaat Utah beschloss, aus ihrer Trauer etwas Positives zu ziehen und veröffentlichte gut ein Jahr später ein Buch für Kinder über Trauer, das sie ihrem verstorbenen Mann widmete.
Was bislang für viele Außenstehende auf den ersten Blick nach dem schlimmen Schicksalsschlag einer inspirierenden jungen Frau klang, nahm nun eine drastische Wendung. Denn am Montag wurde Kouri laut Berichten von US-Medien verhaftet – wegen des Verdachts, ihren Ehemann selbst ermordet zu haben. Sie wird beschuldigt, ihm eine tödliche Dosis Fentanyl verabreicht zu haben, ein verschreibungspflichtiges Betäubungsmittel, das stärker als Heroin wirkt.
Laut ihrer Version der Ereignisse feierten sie und Eric am Abend des 3. März 2022 ein berufliches Erfolgserlebnis von Kouri. Daher habe sie ihm einen Moscow Mule serviert. Später sei sie im Zimmer ihres Sohnes gewesen, weil dieser Probleme beim schlafen hatte, und sei erst um 3 Uhr nachts in das gemeinsame Schlafzimmer zurückgekehrt. Dort habe sie dann ihren Ehemann auf dem Boden liegend gefunden, sein Körper sei bereits kalt gewesen, weshalb sie den Notruf gewählt habe. Eric konnte von den Rettungskräften nicht wiederbelebt werden und wurde für tot erklärt.
Ehefrau soll Fentanyl bei Bekanntem besorgt haben
Eine Autopsie zeigte, dass der 39-Jährige an einer Überdosis Fentanyl gestorben war. Etwa das fünffache einer tödlichen Dosis konnte in seinem Körper nachgewiesen werden. In den USA sterben seit Jahren immer mehr Menschen am synthetischen Opioid Fentanyl, häufig wird das Schmerzmittel als Droge missbraucht.
Nun wurden einige Gerichtsunterlagen öffentlich, aus denen hervorgeht, dass Kouri Wochen vor dem Tod ihres Mannes mehrfach starke Schmerzmittel von einem Bekannten gekauft haben soll, darunter auch 15-30 Fentanyl Pillen. Das soll aus Telefondaten der 33-Jährigen hervorgehen. Sechs Tage, nachdem sie zum letzten Mal Pillen von ihm gekauft hatte, starb ihr Mann Eric.
Dieser soll jedoch bereits am Valentinstag 2022, einige Wochen vor seinem Tod, nach einem gemeinsamen Abendessen mit Kouri krank geworden sein. Laut Gerichtsunterlagen habe er Freunden später die Vermutung mitgeteilt, dass seine Frau ihn mit dem Essen vergiften wollte. Auch gegenüber seiner Familie soll er Zweifel zum Ausdruck gebracht haben: Er habe sie sogar gewarnt, dass es vermutlich die Schuld seiner Frau sei, sollte ihm jemals etwas zustoßen, heißt es in den Unterlagen weiter. Bereits vor einigen Jahren habe Kouri ihm während eines Urlaubs einen Drink gebracht, nach dem er sehr krank geworden sei. Eric habe bereits seit längerem geplant, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Seine Familie habe wegen ihres Wissens laut "NBC"-Berichten Ermittler darum gebeten, die Kouris Rolle in dem Tod von Eric genauer zu untersuchen.
Beschuldigte sprach zuvor im Fernsehen über ihr Buch zu Trauer
Ermittler sollen zudem herausgefunden haben, dass sie zwei Monate vor Erics Tod versucht haben soll, dessen Lebensversicherung zu ihren Gunsten zu ändern. Dieser Versuch sei aber fehlgeschlagen.
Außerdem sollen bereits in ihren Aussagen, die sie kurz nach dem Tod ihres Mannes gegenüber der Polizei machte, Unstimmigkeiten aufgefallen sein. So sagte sie zum Beispiel aus, dass sie ihr Handy im Schlafzimmer mit Eric gelassen habe. Spätere Datenanalysen konnte jedoch nachweisen, dass ihr Handy zu dem Zeitpunkt mehrfach entsperrt und bewegt wurde, sowie das Nachrichten von diesem verschickt wurden, die später gelöscht wurden.
Tino & der Trost-Tiger reisen durch das Trauerland – ein Kinderbuch über den Tod

In dem Buch, was Kouri im März diesen Jahres veröffentlichte, geht es um einen Jungen, dessen Vater plötzlich verstirbt. Sie bewarb das Buch zudem in einem Fernseh-Interview, in dem sie auch erwähnte, wie plötzlich und unvorhersehbar der Tod von Eric gewesen sei. Auf Amazon gibt es das Buch mittlerweile nicht mehr zu kaufen.
Quellen: NBC I, NBC II, New York Times, CNN