Der Kapitän des monatelang von Piraten entführten Frachters "Hansa Stavanger" hat einen Bericht über Schadenersatzforderungen gegen seine Reederei zurückgewiesen. "Das ist Blödsinn, eine Frechheit", sagte Kapitän Krzysztof Kotiuk dem "Hamburger Abendblatt". Das Magazin "Focus" hatte die Frau des Kapitäns, Bozena Kotiuk, mit der Forderung nach Schadenersatz und der Aussage zitiert, die Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg habe das Entführungsdrama unnötig in die Länge gezogen. Und das, obwohl die Reederei nach Ende der Entführung der Besatzung eine Extra-Entlohnung angeboten hatte.
Verärgert sei das Ehepaar Kotiuk auch, weil sich der Reeder Frank Leonhardt nicht bei ihnen gemeldet habe, berichtet das Magazin. Reedereisprecher Christian Rychly wies den Vorwurf zurück. Geschäftsführer Leonhardt habe mit Bozena Kotiuk telefoniert. Diese habe aber erklärt, dass sie nicht mit ihm sprechen wolle. Krzysztof Kotiuk erklärte im "Abendblatt", er stehe "in sehr guter Verbindung" mit Leonhardt. Er habe Urlaub und erhole sich zurzeit in München.
Der Containerfrachter "Hansa Stavanger" war am 4. April rund 400 Seemeilen vor Somalia von Seeräubern überfallen und gekapert worden. Erst vier Monate später, am 3. August, gaben die Piraten das Schiff gegen umgerechnet angeblich 2,1 Millionen Euro wieder frei.