17 Tote in Südafghanistan Anschlag auf ein Badehaus

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Badehaus in Südafghanistan sind nach offiziellen Angaben 17 Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Darunter sei auch ein Polizeikommandeur, der das Ziel des Angriffs gewesen sei, sagte ein Sprecher des Gouverneurs der Provinz Kandahar am Freitag.

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein öffentliches Badehaus sind im Süden Afghanistans mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Der Anschlag in der Stadt Spin Boldak nahe der Grenze zu Pakistan habe sich gegen einen örtlichen Polizeikommandeur gerichtet, teilte die Provinzregierung in Kandahar mit. Außerdem seien 23 Menschen bei der Attacke verletzt worden.

Der Anschlag ereignete sich den Angaben zufolge zur Mittagsstunde (Ortszeit, 08.30 MEZ). Der Selbstmordattentäter habe Sprengstoff um seine Brust geschnallt gehabt, den er in dem Badehaus zur Explosion gebracht habe. Der Kommandeur, dessen Name die Behörden nur mit Ramasan angaben, kam demnach bei der Attacke ums Leben.

Zu der Tat bekannten sich die radikalislamischen Taliban, die im Süden Afghanistans ihre Hochburgen haben. Seit ihrem Sturz vor neun Jahren führen sie einen blutigen Aufstand gegen die internationalen Truppen und die afghanischen Sicherheitskräfte. Die Gewalt stieg im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau: Nach Angaben der Vereinten Nationen starben alleine in den ersten zehn Monaten mehr als 2400 Zivilisten, außerdem kamen dem afghanischen Innenministerium zufolge 1292 Polizisten ums Leben. Für die ausländischen Truppen war 2010 mit 711 Toten ebenfalls das blutigste Jahr seit Beginn des Einsatzes.

Reuters
AFP/Reuters

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