Hat Christina Block ihre Kinder entführen lassen? Das Sorgerechtsdrama in der Steakhaus-Dynastie geht am Landgericht Hamburg in die nächste Runde. Der stern-Newsblog zum Prozess.
Das Scheidungs- und Sorgerechtsdrama in der Hamburger Steakhaus-Dynastie Block erlebt seinen vorläufigen Höhepunkt im Hochsicherheitssaal 237 des Hamburger Landgerichts.
Christina Block, Tochter des Patriarchen und Block-House-Gründers Eugen Block, muss sich hier vor der Justiz verantworten, weil sie den Auftrag erteilt haben soll, zwei ihrer Kinder aus der Obhut des Vaters zu entführen.
Neben fünf weiteren Personen ebenfalls auf der Anklagebank: Blocks Partner, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft Beihilfe vor. Block und Delling bestreiten die Vorwürfe.
Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Eugen Block ist nicht angeklagt.
Alle News zum Block-Prozess in Hamburg
Das Hamburger Landgericht hat bis Weihnachten 37 Prozesstage angesetzt. Ausgang für alle Beteiligten: ungewiss. Der stern hält Sie im Newsblog direkt aus dem Hamburger Strafjustizgebäude und aus der Redaktion in der Hansestadt über alle Entwicklungen des Mammutprozesses auf dem Laufenden:
Wichtige Updates
Phil Göbel
Die Notizen sind auf hebräisch, französisch und englisch geschrieben. Die Richterin muss immer wieder ankündigen, in welcher Sprache nun welches Wort verfasst wurde, abwechselnd mit Sonderzeichen und Zahlen.
Auch die Prozessbeteiligten müssen immer wieder durchatmen und ziehen die Augenbrauen hoch.
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Phil Göbel
Es ist wirklich mühsam den Aufzeichnungen zu folgen. Immer wieder meint man erahnen zu können, was der Autor meinen könnte. "Vorbereitung", heißt es da. "Geld" oder "Geheiminformationen über Zielland".
Dann wieder nur zeilenlange Abfolgen von Sonderzeichen und Buchstaben.
Hildebrandt sagte schon zu Beginn der Inaugenscheinnahme: "Mal gucken, wie weit wir heute kommen."
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Phil Göbel
Die Beteiligten sitzen auch wieder bereit. Es geht weiter mit der Verlesung eines israelischen Notizbuches. Offenbar stammt es vom noch flüchtigen Chef der israelischen Sicherheitsfirma David B. Die Seiten des Notizbuches werden mit einem spektakulär schlechten Beamer an die Wand geworfen.
Gleichzeitig verliest Hildebrandt die Aufzeichnung. Ihre Ausführungen wirken wie ein wahllose Auswahl von Wörtern und Zahlen. Ein Beispiel: "Echtzeit= / Cloud Echt = Ming, konfigurierbar per Airtag, Modelle Israel 1 Phase 1 Phase 2."
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Phil Göbel
Die Zuschauerreihen haben sich in der Pause erneut ausgedünnt. Weniger als die Hälfte der Plätze im Gerichtssaal 237 sind noch besetzt.
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Phil Göbel
Nach den Statements ruft Hildebrandt die Mittagspause aus. Weiter geht es um 13.25 Uhr.
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Phil Göbel
Die übrigen Anwälte schließen sich an. In teilweise minutenlangen Erklärung tragen sie vor, dass insbesondere die Aussage des Privatdetektivs Karsten S. ihre jeweiligen Mandanten entlaste.
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Phil Göbel
Christina Blocks Verteidiger Ingo Bott fasst in einer Stellungnahme erneut zusammen, warum die bisherigen Zeugenaussagen seine Mandantin entlasten würden. Stephan Hensel reibt sich dabei die Augen und gähnt immer wieder in seine Hand.
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Phil Göbel
Es geht um den Antrag, ein Video anzusehen, das in Dänemark aufgenommen wurde. Laut der Anwältin des Mitangeklagten Andreas P. soll darauf zu sehen sein, wie dessen Mitarbeiterinnen an Weihnachten 2023 versuchen, den Block-Kindern ein Geschenk zu überreichen. Es sei zu sehen, dass das Haus beleuchtet sei, die Tür trotzdem nicht geöffnet werde.
Alle Beteiligten einigen sich darauf, das Video anzusehen.
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Phil Göbel
Es folgen Anträge zu weiteren Beweismitteln, die mit in den Prozess fließen sollen.
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Phil Göbel
Hafenchef Jens Meier unvereidigt entlassen
Nach der knappen Antwort wird Meier unvereidigt entlassen.
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Phil Göbel
Die Richterin hat keine weiteren Fragen, genauso wie die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage.
Nun befragt Block-Verteidiger Ingo Bott Jens Meier.
Warum er überhaupt kontaktiert worden war, will der Anwalt wissen. "Die Logik war sehr einfach: Der schützt doch den Hamburger Hafen, dann kennt er sich doch da aus", so Meier.
Deshalb habe er sich das Unternehmen in Sachen Cybersecurity angesehen, um so Schwachstellen aufzudecken, so der Hafenchef.
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Phil Göbel
"Ich bin ein bisschen unzufrieden mit der Befragung hier", sagt Meier auf eine Frage, wann er das erste Mal von C. von der Firma Cyber Cupula gehört habe. Laut Shimonis Anwalt habe Meier Shimoni und C. im "Mai oder Juni 2023" getroffen. Dabei habe C. erwähnt, dass er mit den Leistungen einer Sicherheitsfirma in der Block-Gruppe unzufrieden sei.
Vieles werde in Medienberichten und bei der Zeugenaussage zusammengeschmissen, so Meier.
Der Name Cyber Cupula sei bei dem Treffen jedenfalls nicht gefallen.
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Phil Göbel
Worum ging es beim "Dänemark-Projekt?", will die Richterin wissen.
Den Namen habe Meier selbst geschaffen, um die Beteiligten Shimoni und Heise mit Anwalt C. zu vernetzen. Dabei ging es um die Überprüfung der IT-Sicherheit des Block-Unternehmens.
Meier betont, dass die Wortwahl im Nachhinein natürlich "unglücklich" sei.
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Phil Göbel
Im Zusammenhang mit der Sicherheit der Infrastruktur seien auch sogenannte "Background Checks" ein gängiges Mittel, um Gefahren auszuschließen.
Sowohl die digitale als auch die analoge Sicherheit gehöre im weitesten Sinne zur Sicherheit von Systemen, so Meier. Deshalb habe er mit zwei Menschen in Kontakt gestanden und den Ermittlern auch zwei Telefonnummern weitergeben – von Heise und Shimoni.
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Phil Göbel
Der Kontakt zu den Blocks sei über den Familienanwalt C. zustande gekommen, da seine Homepage von einem Cyberangriff betroffen war. Danach sei auch im Block-Unternehmen die Sensibilität gewachsen, man müsse sich vielleicht besser schützen.
Externe Firmen habe Meier nicht empfohlen. Viel mehr sei es darum gegangen, seine Erfahrung zu teilen und grob zu erklären, wo genau Hacker in die Systeme eines Unternehmens eindringen könnten. Darüber habe sich der Hafenchef mit dem IT-Chef der Block-Gruppe beraten.