"Focus" berichtet weiter, dass 200 Spezialisten des Bundesamts für Verfassungsschutz geprüft hätten, ob in den Orten entlang der beiden Bahnstrecken islamistische Terrorgruppen aktiv seien. Die Ermittlungen seien aber im Sande verlaufen. Der Dortmunder Staatsschutz gehe von einer Tat der "allgemeinen Kriminalität" aus.
Auch eine Flugblattaktion brachte nach Angaben der Koblenzer Polizei bislang nur "dürftige" Ergebnisse. Die Flugblätter sowie Plakate fordern Besucher des Koblenzer Bahnhofs auf, sich zu melden, falls sie beobachtet haben, wer die Koffer in den in dem Zug abgestellt hat.
Mehr Kameras in Hamburg
Aufgrund des Vorfalls werden die Rufe nach einer Videoüberwachung öffentlicher Plätze lauter. In einer Umfrage der "Welt am Sonntag" sprachen sich mehrere Landesinnenminister dafür aus. Dagegen wies der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, diese Maßnahme in der "Frankfurter Rundschau" als abwegig zurück.
"Bei der Bekämpfung der Allgemeinkriminalität hat sich die Videoüberwachung bei uns in Baden-Württemberg bereits als wichtiges Ermittlungsinstrument bewährt", sagte Landesinnenminister Heribert Rech (CDU) der "Welt am Sonntag". Hamburgs parteiloser Innensenator Udo Nagel kündigte an, in Hamburg noch mehr Kameras installieren zu lassen. Der Grünen-Politiker Beck sagte hingegen, es sei ein "Irrtum zu glauben, dass mit großflächiger Videoüberwachung von Bahnhöfen mehr Sicherheit geschaffen werden kann". Wenn niemand die Videos auswerte und dann reagiere, sei der Sicherheitsgewinn "gleich Null", sagte er der "Frankfurter Rundschau". Außerdem sei die Videoüberwachung ein Eingriff in die Bürgerrechte, der "nur zielgerichtet und als Ausnahme, nicht als Regelfall" zulässig sei.