19 Menschen verletzt Autofahrer in Melbourne rast in Menschenmenge - 32-Jähriger hat keine Terrorverbindung

Polizei- und Rettungswagen in der Flinders Street in Melbourne
Polizei- und Rettungswagen in der Flinders Street in Melbourne. Im abendlichen Berufsverkehr hat ein Autofahrer Passanten angefahren. 
© Kaitlyn Offer/DPA
Wieder rast ein Autofahrer in Melbourne in Pendler und Passanten - mitten im abendlichen Berufsverkehr und im Weihnachtsrummel. Es gibt etliche Verletzte. Doch noch sind die Hintergründe unklar.

Ein Autofahrer ist in der australischen Großstadt Melbourne mitten im abendlichen Berufsverkehr in eine Menschenmenge gerast. 19 Personen wurden bei dem Vorfall am Donnerstag nahe dem Bahnhof Flinders Street verletzt. Einige von ihnen schwer. Der Fahrer und ein weiterer Mann seien festgenommen worden, teilte die Polizei des Bundesstaates Victoria mit. Sie geht nach eigenen Angaben von einer "vorsätzlichen Tat" aus.

Der Fahrer hat nach Polizeiangaben keine Verbindung zum Terrorismus. Bei dem 32-Jährigen handele es sich um einen australischen Staatsbürger afghanischer Herkunft, der den Sicherheitsbehörden nicht als Terrorverdächtiger bekannt sei, sagte der geschäftsführende Polizeichef Shane Patton Reportern. Es gebe aber Hinweise auf Drogenkonsum und psychische Probleme.

Die Polizei startete auf Twitter einen Zeugenaufruf. Auf Fotos vom Unfallort war zu sehen, wie ein Mann von der Polizei aus dem Auto gezerrt wurde, während ein zweiter Mann mit langem Bart mit Handschellen gefesselt auf dem Boden saß.

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"Das Auto mähte einfach alle um"

Augenzeugen berichteten dem Rundfunksender Ten Network, der Fahrer sei absichtlich und mit hohem Tempo von etwa 100 Kilometern pro Stunde in die Passanten gerast. Die Gegend war zu dem Zeitpunkt des Geschehens nicht nur wegen vieler Pendler voller Menschen. Auch waren viele unterwegs, um letzte Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Unter den Verletzten sollen auch Kinder sein.

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Den Berichten von Passanten zufolge soll der Autofahrer mit seinem weißen Geländewagen gegen 16.40 Uhr über eine rote Ampel gefahren und in die Passanten gerast sein, als diese gerade den größten Zebrastreifen in Richtung der Bahnstation überquerten. Er habe ganz offensichtlich Menschen treffen wollen, weil er direkt auf die größte Menge zugesteuert sei. "Wir konnten diesen Lärm hören", sagte eine Augenzeugin namens Sue dem Melbourner Radiosender 3AW: "Als wir nach links schauten, sahen wir dieses weiße Auto, es mähte einfach alle um. Menschen flogen überall herum. Wir hörten bumm, bumm."

Der Vorfall ähnelt einem anderen vom Januar, als ein Fahrer am selben Ort zu einer Fahrt ansetzte und dort sowie in einer Fußgängerzone in Passanten raste. Sechs Menschen wurden getötet, 30 verletzt. Dem Fahrer wird sechsfacher Mord vorgeworfen. Der Vorfall vom Januar wird nicht als Terrorakt behandelt.

DPA · AFP
mad

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