Die Eltern des mordverdächtigen 13-Jährigen, der im niedersächsischen Salzgitter gemeinsam mit einem Mitschüler ein 15-jähriges Mädchen getötet haben soll, haben zugestimmt, dass ihr Sohn in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird. Das teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung laut Nachrichtenagentur DPA mit. Ein Psychiater habe den Jungen zuvor begutachtet.
Parallel habe das Jugendamt beim zuständigen Familiengericht einen Eilantrag auf eine freiheitsentziehende Unterbringung des Verdächtigen in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie gestellt. Über diesen wurde bisher nicht entschieden. Bis dahin soll der Junge in der Klinik bleiben.
Verdächtiger Jugendlicher von Salzgitter in U-Haft
Eine Strafverfolgung durch die Staatsanwaltschaft und ein anschließendes Strafverfahren sind im Falle des 13-Jährigen nicht möglich, weil er nach deutschem Recht als Kind und damit als schuldunfähig gilt (mehr zum Umgang mit kriminell gewordenen Kindern in Deutschland lesen Sie hier).
Anders ist die Lage bei dem 14-jährigen mutmaßlichen Mittäter. Er sitzt in Untersuchungshaft und wird sich vor einer Jugendkammer verantworten müssen, wenn sich der Verdacht gegen ihn erhärtet. Ihm droht eine Höchststrafe von 15 Jahren, sollte ein Gericht die besondere Schwere der Schuld feststellen. Bis zu einer möglichen Verurteilung gilt der Jugendliche als unschuldig.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden Jungen ihre Mitschülerin A. heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen in der vergangen Woche ermordet haben. Als Motiv vermuten die Ermittlerinnen und Ermittler "Feindschaft" (mehr dazu lesen Sie hier). Der Leichnam des Mädchens war am vergangenen Dienstag im Gestrüpp hinter einem Supermarkt in Salzgitter-Fredenberg entdeckt worden. Die Tat hatte deutschlandweit Bestürzung hervorgerufen.
Quellen: Staatsanwaltschaft Braunschweig, Nachrichtenagentur DPA