Online-Spielsucht Südkoreanerin tötet Neugeborenes im Internetcafé

Das Computerspiel war ihr wichtiger als ihr Kind: In einem Internetcafé hat eine Südkoreanerin auf der Toilette ein Baby zur Welt gebracht und es dann in einer Plastiktüte entsorgt. Offenbar spielte die Frau exzessiv Online-Games.

Beim Computerspielen in einem Internetcafé soll eine Südkoreanerin ein Kind geboren und es dann getötet haben. Die 26-Jährige habe ihr Baby auf der Toilette des Internetcafés in Seoul zur Welt gebracht, es in eine Plastiktüte gesteckt, diese verschlossen und dann weggeworfen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Demnach spielte die Frau bis unmittelbar vor der Geburt Computer: "Sie wusste nicht einmal, dass ihre Fruchtblase geplatzt ist."

Der Vorfall ereignete sich vor knapp zwei Wochen. Der Frau liegt derzeit unter Polizeiaufsicht in einem Krankenhaus, ihr soll nun der Prozess wegen Kindesmordes gemacht werden. Sie soll fast täglich in Internetcafés Online-Spiele gespielt haben.

Immer wieder gibt es in Südkorea Todesfälle, die mit Internet-Spielsucht im Zusammenhang stehen. 2010 tötete eine Mutter ihren dreijährigen Sohn, weil sie sich von ihm beim Online-Spielen gestört fühlte. Im gleichen Jahr tötete ein 15-Jähriger seine Mutter im Streit über sein exzessives Computerspielen und nahm sich anschließend das Leben. Ein 41-Jähriger wurde ebenfalls 2010 zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er und seine Frau ihr drei Monate altes Baby zuhause verhungern ließen, während sie in einem Internetcafé waren. Offiziellen Angaben zufolge gibt es in Südkorea zwei Millionen Internet-Süchtige.

AFP
mlr/AFP

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