Armbrust-Fall So sind die Opfer von Passau gestorben - Identität der Wittinger Leichen geklärt

Drei tote Personen sind in einem Zimmer der Pension in Passau gefunden worden
Drei tote Personen sind in einem Zimmer der Pension in Passau gefunden worden
© Lino Mirgeler / DPA
Ein mysteriöser Fall beschäftigt weiterhin die Ermittler in Niedersachsen und Bayern. Nach dem Fund dreier mit Pfeilen durchbohrter Toter in einer Pension in Passau gibt es ein erstes Obduktionsergebnis. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigt, dass die beiden Leichen im Bett mit Schüssen ins Herz getötet wurden. Die Körper des 53-jährigen Mannes und der 33-jährigen Frau weisen zudem weitere Pfeiltreffer auf, die jedoch erst nach den tödlichen Schüssen abgefeuert worden seien. Bei der dritten Toten führte ein einzelner Schuss in den Hals zum sofortigen Tod. Die 30-Jährige aus Passau lag neben dem Bett auf dem Boden. Die Ermittler stellten drei Armbrüste sicher. Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren. In dem Zimmer wurden Testamente der beiden Toten im Bett gefunden. Mitarbeiter der Pension hatten die drei Leichen am Samstag entdeckt. Am Montagmorgen wollten Beamte Angehörige der 30-Jährigen benachrichtigen. Dabei entdeckten sie zwei weitere Leichen in deren Wohnung im über 600 Kilometer entfernten Wittingen. Eine der beiden dort gefundenen Frauen soll die Lebenspartnerin der Toten von Passau gewesen sein. Laut Polizei wurden in Wittingen keine Armbrüste oder Pfeile gefunden.
Die Leichenfunde in Passau und Wittingen stellen die Ermittler weiter vor ein Rätsel. Die Todesursache der drei Toten in Passau steht inzwischen fest. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Auch die Identität der beiden Leichen in Wittingen ist geklärt

Im Fall der drei in einer Passauer Pension mit Armbrustpfeilen getöteten Menschen geht die Staatsanwaltschaft von Tötung auf Verlangen beziehungsweise Suizid aus. Es gebe weiterhin keine Hinweise darauf, dass eine vierte Person an dem Geschehen beteiligt gewesen sein könnte, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Passau am Dienstag.

Die Obduktion der Leichen ergab, dass ein 53-jähriger Mann und eine 33-jährige Frau, die gemeinsam in einem Bett lagen, jeweils durch einen Schuss ins Herz getötet wurden. Bei einer 30-Jährigen, die in dem Zimmer auf dem Boden lag, sei ein Schuss in den Hals sofort tödlich gewesen. Es deute alles darauf hin, dass die 30-Jährige erst die beiden anderen und dann sich selbst erschossen habe. Man könne das Geschehen auch als erweiterten Suizid betrachten.

Zwei Testamente gefunden

Die beiden Leichen im Bett hätten weitere Pfeile aufgewiesen, die den Erkenntnissen nach jedoch erst nach den tödlichen Schüssen ins Herz abgeschossen worden seien. Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren. Zudem seien in dem Pensionszimmer zwei Testamente gefunden worden, die von den beiden im Bett liegenden Personen stammten, sagte der Sprecher.

Mitarbeiter der Pension hatten am Samstag den 53-jährigen Mann und zwei 33 und 30 Jahre alte Frauen tot in einem Zimmer gefunden. Die Ermittler stellten drei Armbrüste sicher. Am Montag entdeckten Ermittler dann in der Wohnung der 30-Jährigen in Wittingen in Niedersachsen zwei Leichen. Bei den beiden toten Frauen wurden laut Polizei keine Armbrüste oder Pfeile gefunden.

Identität der Leichen aus Wittingen geklärt

Auch deren Identität ist inzwischen geklärt. Bei der einen Toten handelt es sich um die 35 Jahre alte Lebenspartnerin der 30-jährigen Toten von Passau, teilte die Polizei mit. Die zweite in Wittingen entdeckte Tote ist eine 19-Jährige, die in dem Ort gemeldet war und aus Rheinland-Pfalz stammte. In welcher Beziehung sie zu dem Frauenpaar stand, war zunächst unklar.

Das Ergebnis der Obduktion der beiden Frauenleichen stand am Mittag noch aus. Es gebe keine Hinweise auf äußere Gewalteinwirkungen, sagte ein Polizeisprecher. Es spreche einiges für einen Suizid. Die 35-Jährige war ihm zufolge Grundschullehrerin, die 30-Jährige Bäckerei-Verkaufsleiterin.

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Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Weitere Informationen

Quellen: DPA, Polizei zur Obduktion.

DPA
vit/tkr

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