Peter Fitzek erkennt die Bundesrepublik Deutschland nicht an. Der 50-Jährige ist überzeugt: Deutschland ist ein besetztes Land. Auf dieser Grundlage hat er im Jahr 2012 auf einem ehemaligen Krankenhausgelände in Sachsen-Anhalt mit ein paar Anhängern das Königreich Deutschland ausgerufen. Auf der Homepage seines Vereins wirbt er unter anderem für "einen souveränen deutschen Staat" und für "wahrhaftige Berichterstattung in den Medien".
Seitdem ist Fitzek quasi ständig im Konflikt mit der deutschen Justiz. Mal gründet er seine eigene Bank und gibt die "Neue Deutsche Mark" heraus oder ruft eine eigene Versicherung ins Leben. Beides wurde ihm gerichtlich untersagt. Steuern oder Sozialabgaben will er ohnehin nicht zahlen. Und auch als selbsternannter Polizist hat er sich schon aufgespielt, als er im Rathaus von Wittenberg versuchte, eine Mitarbeiterin "festzunehmen". Eine Verurteilung wegen vorsätzlicher Körperverletzung war die Folge.
Peter Fitzek bastelt sich eigene Ausweisdokumente
Auch wegen selbst gebastelter Dokumente geriet der gelernte Koch mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Denn auch wenn er die BRD nicht anerkennt, auf ihren Straßen will er weiter fahren. So gab er 2012 seinen offiziellen Führerschein ab und bastelte sich seinen eigenen sowie vermeintliche Kfz-Kennzeichen für seine Fahrzeuge und die seiner Anhänger. Bereits zwei Mal wurden wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis mehrmonatige Haftstrafen gegen ihn verhängt. Nun wurde er vom Amtsgericht Dessau-Roßlau erneut wegen dieses Vergehens zu einem Jahr und drei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, wie unter anderem der MDR berichtet. Das Urteil ist demnach noch nicht rechtskräftig und der "König von Deutschland" hat bereits Berufung eingelegt.
Die Argumentation von Fitzek und seinen Anhängern ähnelt der der sogenannten Reichsbürger. Diese argumentieren, dass das Deutsche Reich fortbestehe, da die Weimarer Verfassung weder von den Nationalsozialisten noch von den alliierten Siegermächten abgeschafft worden sei. Außerdem wird dort oft angeführt, dass Deutschland nie einen Friedensvertrag unterzeichnet habe und daher weiter besetzt sei. Die Zwei-plus-Vier-Verträge, die auch ohne die faktische Bezeichnung die Funkion eines Friedensvertrags erfüllen, werden dabei ignoriert.