Prozess gegen ARD-Wettermoderator Deutsche wollen Kachelmann wiedersehen

Der Prozess gegen Jörg Kachelmann beginnt im September - und die meisten Deutschen möchten ihn im Fall eines Freispruchs wieder als Wettermoderator im TV sehen, wie eine Umfrage nun ergeben hat.

Klare Frage, klare Antwort: Soll der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte Jörg Kachelmann wieder auf Sendung gehen, falls er freigesprochen wird? Ja, sagen 73 Prozent der Deutschen laut einer Umfrage für "Bild am Sonntag" (BamS). Lediglich 18 Prozent wollen den Wettermoderator auch in diesem Fall nicht mehr im TV sehen. 500 Menschen wurden für die BamS befragt.

Der Gerichtsprozess gegen ihn beginnt am 6. September, in den Medien wird dem ARD-Wetterexperten schon jetzt der Prozess gemacht. Und die öffentliche Schlacht um die Deutungshoheit beeinflussen auch die Staatsanwaltschaft, die Verteidigung sowie die Richter, wie der Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger herausgefunden hat.

Der Forscher hatte Hunderte von Juristen zu diesem Thema gefragt. Ergebnis: "In mehr als der Hälfte haben der Richter und Staatsanwälte angegeben, dass Medienberichte sich auf ihr Verhalten auswirken." 42 Prozent der Staatsanwälte hätten auf die Frage, ob sie bei dem geforderten Strafmaß an das Echo in der Öffentlichkeit denken würden, mit "Ja" geantwortet. Bei den Richtern seien es 58 Prozent gewesen. "Ein Drittel gab zu, dass Medienberichte Einfluss auf die Höhe der Strafe haben. Und fast jeder Vierte sagte, dass davon die Frage, ob eine Bewährung bewilligt oder verweigert wird, beeinflusst wird, so der Forscher in einem Interview mit der Nachrichtenagentur DPA.

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DPA/nik

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