Im Zuge einer Terrorfahndung sind am Dienstag in Belgien, Deutschland und in den Niederlanden offenbar insgesamt 26 Verdächtige festgenommen worden. Zumindest ein Teil der Verdächtigen soll einen Anschlag in Belgien geplant haben. Mit den Terrorwarnungen in Deutschland habe die grenzübergreifende Polizeiaktion allerdings nichts zu tun, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin.
Eine Festnahme in der Nähe von Aachen
Es handele sich um Personen mit belgischer, niederländischer, marokkanischer und russischer Staatsangehörigkeit, teilte die belgische Staatsanwaltschaft mit. Demnach gehörten elf der Männer einer islamistischen Gruppe an, die junge Leute für den "Heiligen Krieg" rekrutierte, um für ein von Russland unabhängiges Tschetschenien zu kämpfen. Ein 31 Jahre alter Mann wurde nach Angaben des Bundeskriminalamtes im Rahmen der Rechtshilfe für die belgischen Behörden in der Nähe von Aachen festgenommen.
Am Abend meldete die belgische Justiz die Festnahme von rund 15 weiteren Verdächtigen. Sie sollen radikalislamische Kämpfer für Einsätze in Afghanistan und dem Irak angeworben zu haben.
Das flämische Fernsehen zeigte schwer bewaffnete Sondereinheiten der Polizei im Einsatz. Ein gefesselter junger Mann trug, als er in einen Polizeiwagen geleitet wurde, eine Augenbinde.
Genaues Ziel stand nicht fest
Die Hausdurchsuchungen und Festnahmen seien das Ergebnis von Ermittlungen gewesen, die bereits Ende 2009 in Antwerpen begonnen hätten. Die Verdächtigen hatten offenbar noch kein Anschlagsziel in Belgien auserkoren. Sie sollen bald einem Haftrichter vorgeführt werden.