Weil er Nacktfotos von sich selbst auf seinem Smartphone gespeichert hatte, wurde in North Carolina ein Teenager strafrechtlich belangt. Der 17-jährige Cormega Copening musste sich vor Gericht dafür verantworten, dass er mit 16 Jahren Nackt-Selfies von sich aufgenommen und verwahrt hatte. Das berichtet die britische Zeitung "The Guardian". Für ein US-Gericht stellten die Bilder nämlich eindeutig kinderpornografische Aufnahmen dar. Dabei spielte es keine Rolle, dass der Angeklagte selbst auf den Bildern zu sehen ist.
Zudem wurde Copening für den Besitz von Nacktaufnahmen seiner Freundin schuldig gesprochen. Dem Gefängnis konnte er zwar entgehen, doch neben anderen Strafen muss sich der 17-Jährige nun ein Jahr lang gerichtliche Durchsuchungen gefallen lassen. Zudem wurde der Quarterback aus der Football-Mannschaft seiner Schule geschmissen.
200 Dollar Strafe und 30 Sozialstunden
Auch seine Freundin musste sich wegen ihrer eigenen Nacktbilder verantworten. Sie musste unter anderem 200 Dollar Strafe zahlen, 30 Sozialstunden abarbeiten und darf ein Jahr lang kein Handy besitzen.
"Kein Verbrechen, wenn es keine Opfer gibt"
Die Aufnahmen der beiden Teenies wurden im Rahmen einer großen Fahndung nach illegalen pornografischen Bildern entdeckt, die ohne die Zustimmung der Abgebildeten in der Schule von Copening verschickt wurden. Die Bilder des 17-Jährigen und seiner Freundin waren jedoch nur für den Eigenverbrauch bestimmt.
"Es ist Unsinn, für den Besitz von eigenen Bildern betraft zu werden", sagte Justin Patchin, Professor für Strafrecht an der Universität von Wisconsin und Mitbegründer der Forschungs-Website cyberbullying.org gegenüber dem "Guardian". Es sei kein einziger Fall bekannt, dass Minderjährige wegen eigener Nackt-Selfies strafrechtlich belangt worden sind. "Ich glaube, es gibt kein Verbrechen, wenn es keine Opfer gibt", sagte er.