Ohne Menschen wie ihn hätte Katar sich vor der Welt blamiert – nicht einmal die Gehwege wären rechtzeitig fertig geworden. Trotzdem muss der ghanaische Gastarbeiter jetzt mit einer unerbittlichen Bürokratie um das Geld ringen, das er verdient hat. Und um seine Zukunft.
An einer Schnellstraße in der Industrial Area von Doha, wo Katar nicht viel mehr ist als Sonne, Staub und Schande, steht der ghanaische Bauarbeiter Thomas und schaut aus müden Augen auf eine Außenstelle des Arbeitsministeriums. Er sagt: "Heute werden wir uns nicht wieder wegschicken lassen." Er sagt: "Heute müssen sie eine Entscheidung treffen." Er sagt: "Das ist unser Recht."
Er spricht sich Mut zu, weil ihm hier in Katar nichts geschenkt wird, schon gar kein Mut. Hier in Katar, das muss man so sagen, wird Thomas bestohlen.