Ein verurteilter Vergewaltiger ist in Genf nach einem Freigang verschwunden. Die Sozialtherapeutin, die ihn zu einer Reitstunde begleiten sollte, wurde tot aufgefunden. Nachdem beide am Donnerstag von dem begleiteten Freigang nicht in das Gefängnis Champ-Dollon in Genf zurückgekehrt waren, wurde eine große Suchaktion im Länderdreieck Schweiz, Frankreich und Deutschland ausgelöst.
Die Leiche der Psychologin wurde nach Polizeiangaben am Freitag in Versoix bei Genf gefunden - unweit des Reitclubs, in dem sie mit dem Häftling zu einer Therapiestunde erscheinen sollte. Ihr Handy dagegen wurde nahe Basel entdeckt.
Wegen Vergewaltigung zu 20 Jahren Haft verurteilt
Auf der Suche nach dem mutmaßlichen Täter Fabrice A. gab es den Angaben zufolge am Freitagmittag unter anderem einen Großeinsatz der Polizei im deutschen Grenzort Weil am Rhein. Rund 60 Sicherheitskräfte durchsuchten einen Gasthof sowie einen Spielsalon. Die Ermittler seien noch dabei, Spuren zu sichern, sagte ein Polizeisprecher.
Der 39-jährige Flüchtige hat die schweizer und die französische Nationalität. In Frankreich war er wegen Vergewaltigung zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. 2008 wurde er nach Genf ausgeliefert, wo er die Strafe absitzen sollte. Nachdem er zwei Drittel verbüßt hatte, wurden ihm aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens begleitete Freigänge gestattet.