Wie im Actionfilm Vermummte stürmen Schweizer Casino

Der Berliner Poker-Raub hat mit einem Überfall einer Gruppe bewaffneter und vermummter Männer auf das Kasino im schweizerischen Basel offenbar Nachahmer gefunden.

Ein bewaffnetes Kommando hat am frühen Sonntagmorgen ein Spielcasino in Basel überfallen. Ein Sicherheitsmitarbeiter und einige Gäste wurden leicht verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Täter erbeuteten demnach mehrere hunderttausend Franken.

Die Szenen, die sich kurz nach 4 Uhr in dem mit rund 600 Gästen besetzten Grand Casino abspielten, glichen einem Actionfilm: Etwa zehn mit Sturmhauben vermummte und schwarz gekleidete Männer fuhren laut Staatsanwaltschaft in zwei Fahrzeugen vor dem Casino vor und stürmten das Gebäude. Während einer von ihnen mit einem Vorschlaghammer die Eingangstüren zertrümmerte, rannten seine mit Maschinenpistolen und Pistolen bewaffneten Komplizen in den Eingangsbereich. Die französisch sprechenden Männer bedrohten Gäste und Angestellte, die sich auf den Boden warfen.

Eine Gruppe stürmte ins Untergeschoss zur Kasse. Als die Räuber versuchten, die Zugangstüren zum Tresor zu öffnen, fielen mehrere Schüsse. Einige Gäste sowie ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes wurden mit Schlägen und Fußtritten leicht verletzt.

Eine zweite Gruppe raubte die Kasse im Obergeschoss aus. Nach kurzer Zeit flüchteten die Täter aus dem Casino, bestiegen ihre Fahrzeuge und wollten das Areal verlassen. Eine Frau, die sich zufällig mit ihrem Auto zwischen den Fluchtfahrzeugen befand, wurde von den Männern aus dem Wagen gezerrt und geschlagen. So verschafften sich die Räuber freie Fahrt und rasten davon. Die Großfahndung blieb zunächst ohne Erfolg.

Der Raub erinnerte an den spektakulären Raubüberfall auf ein Pokerturnier im Berliner Nobelhotel Grand Hyatt Anfang März. Vier maskierte Täter hatten das Hotel am Potsdamer Platz gestürmt und Sicherheitsleute sowie Angestellte mit Pistolen und einer Machete bedroht. Insgesamt sollen die Räuber 242.000 Euro erbeutet haben. Vier mutmaßliche Täter sitzen mittlerweile in Haft. Ein weiterer Mann, der sich gestellt und seine mutmaßlichen Komplizen benannt hatte, wurde wegen seiner Zusammenarbeit mit der Polizei wieder auf freien Fuß gesetzt.

APN, AFP

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