Im thüringischen Sonneberg setzte sich der AfD-Kandidat Sesselmann in einer Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten Köpper durch. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 60 Prozent. Passanten in Sonneberg äußerten sich am Montag zu möglichen Gründen für das Ergebnis.
Video AfD gewinnt bundesweit erstes Landratsmandat

STORY: Sonneberg in Thüringen, am Tag nach der Wahl. Der Landkreis im Süden des Bundeslandes, an der Grenze zu Bayern, wird künftig von einem AfD-Politiker vertreten. Robert Sesselmann, bisher Landtagsabgeordneter der rechten Partei, setzte sich in der Stichwahl am Sonntag mit 52,8 Prozent der Stimmen gegen Jürgen Köpper von der CDU durch. Bereits in der ersten Runde der Wahl hatte Sesselmann fast 47 Prozent der Stimmen erzielt. Danach riefen auch SPD, Grüne und Linke zur Wahl des CDU-Kandidaten auf. Es ist das erste Mal, dass die AfD in Deutschland ein Landratsmandat geholt hat. Eine Überraschung ist das Ergebnis für viele Menschen, die an diesem Vormittag in Sonneberg unterwegs sind, aber nicht. "Ich würde sagen, der größte Teil dieser Wähler, ich meine, man kann einen Höcke, kann man nicht wählen, gell, Aber ich meine, da sind so viele Protestwähler dabei, die sagen nur: 'das wollen wir nicht mehr länger mitmachen'." "Wenn die AfD was besseres bietet, warum nicht? Schönen Tag noch." "Na ja, was heißt Probleme...ist viel mit die Ausländer und man geht ja abends ab 16, nein ab 17 Uhr nicht mehr auf die Straße, weil man nur... Das muss sich irgendwas ändern. Es können nicht Wohnungen, Leute raus, Leute raus, dass die Ausländer reinkönnen, das geht nicht. Ich bin ja Deutsche. Ich habe genau so zu leben wie die Ausländer. Ich habe nichts gegen Ausländer, um Gottes willen, aber ich muss meinen Strom bezahlen, die kriegen ja alles bezahlt." "Die anderen Parteien sind für mich unwählbar geworden, inzwischen. Da hat keiner mehr was fürs deutsche Volk übrig und dann brauchen sie sich nicht wundern, wenn das so ausgeht. Und es wird noch mehr werden was. Also mit der Politik in Berlin, was die da treiben, so kann es ja nicht sein, also echt." In Umfragen hatte die AfD in den letzten Wochen auch im Bund zugelegt und zuletzt meist als zweitstärkste Kraft hinter der Union abgeschnitten. Der Verfassungsschutz stuft die Partei als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. Eine Koalition mit der AfD haben die anderen Parteien wiederholt ausgeschlossen.