Der bisherige Außenminister gilt als enger Vertrauter des zurückgetretenen Vorgängers Kurz.
Video Alexander Schallenberg neuer Kanzler in Österreich

Kurz-Nachfolger Schallenberg als Kanzler vereidigt. Österreichs bisheriger Außenminister Alexander Schallenberg von der konservativen ÖVP ist neuer Kanzler der Alpenrepublik. Der 52-Jährige Jurist und Diplomat Schallenberg wurde am Montag vereidigt und übernahm damit das Amt des Regierungschefs. Zuvor war sein Parteikollege Sebastian Kurz wenige Tage nach Bekanntwerden von Korruptionsermittlungen gegen ihn am Samstag zurückgetreten vom Amt des Kanzlers. Laut Österreichs Bundes-Präsident Alexander Van der Bellen bringt Schallenberg beste Voraussetzungen für das Amt mit. Er sagte bei der Vereidigung in der Wiener Hofburg: O-Ton: "Als Spitzendiplomat und Außenminister wissen Sie genau, wie man die gegensätzlichsten Positionen auf einen gemeinsamen Nenner bringt." Der neue Kanzler Alexander Schallenberg sagte kurz darauf in Wien: O-Ton: "Und damit ich eines gleich zu Beginn ganz bewusst klar stelle: Ich werde selbstverständlich mit Sebastian Kurz, dem Klubobmann der neuen Volkspartei, der größten Partei im Parlament, unter dem die Volkspartei zwei Nationalratswahlen erfolgreich geschlagen hat, ich werde selbstverständlich mit ihm sehr eng zusammenarbeiten." Die bisherige Regierung wurde schwer erschüttert durch die Ermittlungen gegen Kurz wegen des Verdachts der Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit. Der Ex-Kanzler, der die Anschuldigungen zurückweist, bleibt Parteiobmann der ÖVP und führt künftig die Fraktion der Konservativen im Parlament an. Die Grünen waren und bleiben Juniorpartner in der Koalition mit der ÖVP. Die Grünen gaben sich mit dem Kanzlerwechsel zufrieden und kündigten eine Fortführung der Koalition an. Scharfe Kritik kam hingegen von der Opposition, vor allem von deren größter Partei, den Sozialdemokraten.