Zum Auftakt seines Besuchs in Berlin rief Li Qiang dazu auf, trotz Differenzen nach Gemeinsamkeiten zwischen der Volksrepublik und Deutschland zu suchen.
Video Chinas Ministerpräsident Li Qiang plädiert für "Tradition der Freundschaft"

STORY: Es ist die erste Auslandsreise für Chinas neuen Ministerpräsidenten. In Berlin wurde Li Qiang am Montagvormittag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen. Im Lauf des Tages waren unter anderem auch Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz sowie führenden Vertretern deutscher und chinesischer Unternehmen geplant. Am Potsdamer Platz versammelten sich einige Schaulustige, um den Gast aus Peking zu begrüßen. Im Vorfeld der Gespräche rief Li die Bundesregierung dazu auf, trotz Differenzen nach Gemeinsamkeiten zwischen der Volksrepublik und Deutschland zu suchen. Die heutige Welt befinde sich in einer Phase von Chaos und Wandel, hieß es in einer von der chinesischen Botschaft verbreiteten schriftlichen Rede. Deutschland und China sollten "die Tradition der Freundschaft" hochhalten und die Kontakte intensivieren, erklärte er. Auf die von der Bundesregierung und anderen westlichen Staaten versuchte Diversifizierung ging er nicht ein. Ziel ist dabei, die Abhängigkeit von China in sensiblen wirtschaftlichen Bereichen zu verringern. Am Wochenende hatte Reuters berichtet, dass der Bund die Exportkreditgarantien für China bisher aber nicht gedeckelt hat. Bei den Gesprächen mit Steinmeier und Scholz dürften auch kritische Themen wie die Menschenrechtslage in China, die Spannungen um Taiwan und Klagen deutscher Firmen über Nachteile auf dem chinesischen Markt eine Rolle spielen.