Video Gastronomen bangen - Steuersatz bald wieder höher

Video: Gastronomen bangen - Steuersatz bald wieder höher
STORY: Zahlreiche Gäste, die sich bei gutem Essen und Getränken einen schönen Abend machen – viele Gastronomen machen sich mit Blick auf das nächste Jahr Sorgen, dass diese bald ausbleiben könnten. Denn mit Beginn des kommenden Jahres wird die Mehrwertsteuer in Restaurants wieder von 7 auf 19 Prozent angehoben. Steffen Marx, Geschäftsführer des Giesinger Bräu führt bereits beide Preise in seiner Speisekarte auf, um seinen Gästen zu verdeutlichen, was auf sie zukommt. Steffen Marx: "Für die Zukunft ist natürlich klar, wenn wir diese 19 Prozent Mehrwertsteuererhöhung bekommen auf Speisen im Restaurant, dann müssen wir natürlich ein Teil an das Publikum weitergeben, an die Gäste" Aufgrund der Coronapandemie war die Mehrwertsteuer im gastronomischen Bereich auf 7 Prozent gesenkt worden. Steffen Marx: "Ich kann jeden verstehen, der die Kritik an dieser Maßnahme sieht. Weil wir damit natürlich auch die Preise nicht weitergegeben haben nach unten. Aber wir haben natürlich zwei Jahre dazu gehabt. Wir haben Energiepreiseerhöhung, wir haben Lebensmittelinflation und deswegen hat es jetzt natürlich geholfen in der Vergangenheit.” Der niedrigere Steuersatz sollte ursprünglich Ende 2022 auslaufen, aufgrund der hohen Energiekosten durch den russischen Krieg in der Ukraine wurde die Senkung nochmal bis Ende 2023 verlängert. Wo sich Gastronomen nicht auf einen stabilen Strom von Touristen verlassen können - so die Einschätzung von Steffen Marx, könnten die steigenden Preise die Schließung vieler Lokale nach sich ziehen. Seinen Kollegen Omar Ben Hammou in Berlin beschäftigen ähnliche Sorgen. Ben Hammou: “Die Herausforderung für uns besteht darin, dass wir jetzt teurere Produkte haben, dass wir weniger Arbeitskräfte haben und dass wir unsere Preise anheben müssen. Aber wenn wir die Preise erhöhen, beschweren sich die Leute und geben schlechte Kritiken ab. Was sollen wir also tun? Einfach schließen und etwas anderes machen oder die Preise erhöhen und so weitermachen?” Ben Hammou ist Eigentümer und Küchenchef im Berliner Restaurant Lila. Die Frage, wie es weitergehen soll, habe er immer im Hinterkopf. "Es war ja nicht nur die Pandemie. Auch die ganze Situation in der Welt im Moment. Der Krieg in der Ukraine und in Russland, jetzt im Nahen Osten - alles wirkt sich aus auf Lebensmittel, Transport und Öl, es ist halt eine Kette und ich denke, dass wir uns immer noch in einer brisanten Lage befinden.” Auch der Hotel- und Gaststättenverband bestätigt die schwierige Gemengelage, die sich durch die letzten Jahre für die Gastronomie ergeben habe. Laut einer Umfrage des Branchenverbands sähen sich 93 Prozent der Gastronomen gezwungen, die Steuererhöhung im nächsten Jahr an ihre Kunden weiterzugeben. 12.000 Betriebe hätten angegeben für sich keine haltbare Perspektive mehr zu sehen.
Ab 2024 endet die Senkung der Mehrwertsteuer für den gastronomischen Bereich. Dann gelten statt 7 wieder 19 Prozent - könnten Gäste ausbleiben?

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