Video Hohe Gaspreise lassen Unternehmen aufstöhnen

Video: Hohe Gaspreise lassen Unternehmen aufstöhnen
STORY: Russlands Invasion der Ukraine hat deutlich gemacht, wie sehr Deutschlands industrielles Rückgrat auf russisches Gas angewiesen ist. Die Wettbewerbsfähigkeit scheint bedroht, da alternative Lieferungen nicht billig und auch nicht schnell kommen werden. Nirgendwo sind die Auswirkungen des Krieges sichtbarer als auf dem Gasmarkt, wo die Preise aufgrund von Versorgungssorgen um mehr als das Fünffache gestiegen sind. Das übt enormen Druck auf den deutschen Mittelstand aus. Unternehmen, die als Grundlage der deutschen Wirtschaft gelten und mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze stellen. Kelheim Fibres, einer der weltweit größten Hersteller von Viskosefasern, ist ein typisches Beispiel. Geschäftsführer Craig Barker am Mittwoch in Kelheim: "Der Standort wurde hier, es ist mit diesem Kraftwerk entstanden. Es ist abgestimmt auf die zwei Hauptbetriebe hier am Standort ausgelegt worden. Wir sind vom Netz unabhängig und daher, wenn wir hier keine Gas haben, dann müssen wir hier abstellen. Das ist auch klar." Kelheim ist für seine energieintensive Produktion vollständig auf Gas angewiesen. Und wennn man den Blick in die Zukunft schweifen lässt, gibt es kurzfristig auch keine Alternative: "Wir denken durchaus über Alternativen. Natürlich, Wasserstoff wäre langfristig die richtige Lösung. Aber bis die entsprechende Mengen zur Verfügung stellen, wird es schon einige Jahre gehen. Und wir müssen eine andere Lösung finden. Wir generieren bereits 15 Prozent ungefähr von unserer Energie mit der Verbrennung von Schwefel in einer Schwefelsäure-Anlage. Und eine Erweiterung dieser Kapazität wäre mittelfristig durchaus eine technisch umsetzbare Lösung." Die Bundesregierung stellt sich auf eine Verschlechterung der Gas-Versorgung wegen eines möglichen Lieferstopps aus Russland ein. Wirtschaftsminister Robert Habeck rief am Mittwoch die Frühwarnstufe des sogenannten Notfallplans Gas aus. Diese bringt für Wirtschaft und Verbraucher im Moment aber noch keine Einschränkungen.
Am Beispiel Kelheim Fibres wird klar, wie sehr manche mittelständischen Unternehmen von Erdgas als Energieträger abhängig sind.

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