In Afghanistan befinden sich nach Angaben von Außenminister Heiko Maas noch zehntausende Menschen, die nach Deutschland ausgeflogen werden sollen.
Video Maas sucht nach Wegen für Evakuierungen

Die Türkei war am Sonntag die erste Station für Außenminister Heiko Maas im Ringen um die Bewältigung der humanitären und wirtschaftlichen Folgen des Machtwechsels in Afghanistan. Die Bundesregierung versucht in einer zweiten Phase noch zehntausende Afghanen aus dem Land nach Deutschland zu bringen. Man werde versuchen, dies über den Land- und den Luftweg umzusetzen, sagte Maas nach einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Mevlut Cavusoglu in Antalya. O-TON AUSSENMINISTER HEIKO MAAS (SPD) "Denn wir haben sowohl noch deutsche Staatsbürger in Afghanistan als auch eine Vielzahl von Ortskräften, die von uns eine Zusage haben, dass sie nach Deutschland kommen können, und diese Aufnahme-Zusage gilt auch für besonders schutzbedürftige Personen. Das ist ein Kreis von Menschen, denen wir bereits definiert haben Menschenrechtsaktivisten, Frauenrechtlerinnen, diejenigen, die politisch besonders hervorgehoben waren in den letzten 20 Jahren." Der türkische Außenminister sagte, man habe von den Taliban eine Anfrage zum zivilen Weiterbetrieb des Flughafens erhalten und prüfe dies. Er sagte, dass die Taliban "positive Ansätze" zur Arbeit ausländischer Botschaften gemacht hätten. Die türkischen Diplomaten seien vom Flughafen wieder in die Botschaft in Kabul zurückgekehrt. Die meisten westlichen Länder haben ihr Botschaftspersonal abgezogen. Am Montag kam Maas in der usbekischen Hauptstadt Taschkent an. Das Land weist derzeit viele Flüchtlinge aus Afghanistan an der Grenze zurück. Als nächstes will Maas nach Tadschikistan und Pakistan weiterreisen.