Video Nato sieht in Raketenbeschuss Polens keinen Bündnisfall

Video: Nato sieht in Raketenbeschuss Polens keinen Bündnisfall
STORY: Die Nato hat keine Erkenntnisse, dass der Raketeneinschlag in Polen von Russland ausgegangen ist. Das betont Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einer Sondersitzung des Nato-Rats in Brüssel. Es sei wahrscheinlich, dass eine ukrainische Luftabwehrrakete versehentlich in Polen eingeschlagen sei. "Die Ermittlungen zu diesem Vorfall sind noch nicht abgeschlossen. Und wir müssen ihr Ergebnis abwarten. Aber wir haben keinen Hinweis darauf, dass dies das Ergebnis eines absichtlichen Angriffs war. Und wir haben keine Hinweise darauf, dass Russland offensive militärische Aktionen gegen die Nato vorbereitet. Unsere vorläufige Analyse deutet darauf hin, dass der Vorfall wahrscheinlich durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht wurde, die zur Verteidigung des ukrainischen Territoriums gegen russische Marschflugkörperangriffe abgefeuert wurde. Ich möchte jedoch klarstellen, dass die Ukraine keine Schuld daran trägt. Russland trägt die letzte Verantwortung, da es seinen illegalen Krieg gegen die Ukraine fortsetzt." Auch der polnische Präsident Andrzej Duda sieht keinen Beweis für einen absichtlichen Angriff auf sein Land. Die im Osten niedergegangene Rakete sei in Russland hergestellt worden, es gebe aber keinen Beweis dafür, dass sie auch von dort abgefeuert worden sei. Russland hatte bestritten, etwas mit dem Raketeneinschlag zu tun zu haben. Am Mittwoch hieß es, Russland habe ausschließlich ukrainisches Territorium angegriffen. Die Ziele seien nicht näher als 35 Kilometer von der ukrainischen Grenze zu Polen entfernt gewesen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Der Einschlag einer Rakete im Grenzgebiet des Nato-Lands Polen zur Ukraine hatte Sorgen vor einer stärkeren Konfrontation der westlichen Militärallianz mit Russland geschürt. Nach Angaben des polnischen Außenministeriums schlug eine Rakete aus russischer Produktion in einem polnischen Dorf ein, nachdem die Ukraine einen Tag lang massiv von Russland beschossen worden war. Bei dem Zwischenfall waren zwei Menschen getötet worden.
Die Nato macht Russland verantwortlich, für den Raketen-Einschlag in Polen, sieht die Ursache darin aber in einem ukrainischen Querschläger. Einen sogenannten Bündnisfall nach Artikel 5 sieht die Allianz demnach nicht, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einer Dringlichkeitssitzung des Nato-Rats in Brüssel am Mittwoch mitteilte.

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