Die Nato aktivierte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ihre Verteidigungspläne und verstärkt ihre Ostflanke. Im Notfall könnte auch die Eingreiftruppe Nato Response Force (NRF) eingesetzt werden, um Mitgliedsländer wie Polen oder die baltischen Staaten zu schützen. So entschlossen die Nato den Worten von Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge ist, ihre Mitglieder zu verteidigen – sie wird sich nicht unmittelbar, also mit eigenen Soldaten, in die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften einmischen.
Wie das Bündnis der Ukraine trotzdem beistehen könnte, skizzierte der deutsche Ex-Nato-General Egon Ramms im NDR. Ramms war von 2007 bis 2010 Oberbefehlshaber des Allied Joint Force Command in Brunssum und damit einer der ranghöchsten Befehlshaber der Nato. Auch er ist der Überzeugung, dass das Bündnis alles tun wird, um Putin an den Nato-Grenzen abzuschrecken, aber nicht direkt in den Krieg hineingezogen zu werden. Zu unabsehbar wären die Folgen.
Nato könnte indirekte Unterstützung leisten
Dennoch, so Ramms, könne die Nato die Streitkräfte unterstützen. Sie könne etwa Aufklärungsergebnisse beisteuern. Oder sie könnte Unterstützung im Cyber-Krieg leisten – laut Ramms sowohl bei der Cyber-Abwehr wie auch dadurch, Kommunikationssysteme bei den russischen Truppen abzuschalten.
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Dass Putin die Ukraine tatsächlich angegriffen hat, hat auch ihn überrascht, so Ramms. "Ich habe diesem Mann immer noch einen Restteil von Vernunft zugerechnet und ich habe auch damit gerechnet, dass ihn beispielsweise seine militärische Führung und andere Politiker in dieser Richtung entsprechend beraten würden", sagte er zum NDR.
Quelle: NDR