Bei dem am Freitag beginnenden Treffen der Industrieländer im japanischen Hiroshima wollen die Teilnehmer offenbar die Zügel anziehen. Unter anderem sollen die Sanktionen gegen Russland weiterentwickelt werden.
Video Russland und China bei G7-Gipfel im Fokus

STORY: Die G7-Staaten wollen auf ihrem Gipfeltreffen in Japan eine härtere Gangart im Umgang mit Russland und China beschließen. Bundeskanzler Scholz kündigte am Donnerstag in Hiroshima eine Weiterentwicklung der Sanktionen gegen Russland an. Auch der Diamanten-Handel gerät damit ins Visier: In der geplanten G7-Abschlusserklärung würden Diamanten im Sanktionsteil erwähnt, sagte eine mit den Verhandlungen betrauten Personen zu Reuters. Allerdings konnten sich die USA offenbar nicht mit ihrem Vorschlag eines grundsätzlichen Export-Verbots durchsetzen. Der Umgang mit China ist ein weiterer Schwerpunkt des Treffens, weil vor allem die USA in der Auseinandersetzung mit der aufstrebenden Supermacht auf eine härtere Haltung der Verbündeten drängen. Nach Angaben von Scholz ist aber keine Kappung der wirtschaftlichen Beziehungen zu China geplant. "De-Coupling ist keine Perspektive mit keinem einzelnen Land, das irgendjemand hier verfolgt. Und gleichzeitig wollen wir aber die weltweiten Lieferbeziehungen, die Handelsbeziehungen, die Investitionsbeziehungen so organisieren, dass die Risiken nicht groß werden durch Abhängigkeiten von einem einzelnen oder wenigen einzelnen Ländern." Dass der G7-Gipfel in der Millionenstadt Hiroshima stattfindet, die am 6. August 1945 durch einen amerikanischen Atombomben-Abwurf im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört worden war, bezeichnete Scholz als symbolträchtig. "Die nukleare Katastrophe, die hier erlebt worden ist, ist eine Mahnung an uns alle, dass wir dafür Sorge tragen müssen, dass es niemals zum Einsatz von Atomwaffen kommt. Ich bin sehr froh, dass es bei dem letzten G20-Gipfel gelungen ist, darüber auch klare Aussagen zu finden, unterstützt von vielen Ländern aus allen Teilen der Welt. Und das wird auch hier wieder eine zentrale Rolle spieleN, klar zu machen, dass der Einsatz von Atomwaffen im Krieg nicht zugelassen ist und dass das eine Katastrophe für die ganze Menschheit wäre." Zu den G7 gehören die USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada. Das Treffen dauert bis Sonntag.