"Ich möchte, dass sich die Bedingungen ändern und wir das bekommen, was wir verdienen, sowohl für mich als auch für mein Kind. Denn im Moment steuern wir auf Dunkelheit und Untergang zu. Denn ein Teil unseres Volkes, der nicht vernünftig denkt, gewinnt die Mehrheit", so eine Frau in der von den Beben betroffenen Stadt Iskenderun.
Video Stichwahl in der Türkei: Menschen in Istanbul und im Erdbebengebiet blicken mit gemischten Gefühlen auf den 28. Mai

STORY: Nun steht es fest, am 28. Mai werden die Wählerinnen und Wähler in der Türkei und im Ausland wie erwartet in einer Stichwahl über die Präsidentschaft ihres Landes abstimmen.: Erdogan gegen Kilicdaroglu. Dieser Mann in Istanbul blickte am Montag zurück auf die erste Runde der Präsidentschaftswahl: Gultekin Yetim, Einwohner Istanbul "Ich glaube nicht, dass irgendeine politische Partei mit der derzeitigen Situation zufrieden ist. Wir befinden uns in der gleichen Situation. Natürlich möchte jeder, dass seine Partei oder sein Präsidentschaftskandidat gewinnt. Wir werden sehen, wenn wir in 15 Tagen wieder wählen. Ich sage auch, dass die Menschen nun Zeit zum Nachdenken haben." Sabri Seker, Einwohner Istanbul "Die Türkei hat es so gewollt, wir haben es so gewollt. Die Opposition hat sich mit der PKK und anderen Dingen herumgeschlagen. All das sind Probleme, wir sind ein sehr emotionales Volk. In der zweiten Runde wird Tayyip Erdogan die Wahl gewinnen." Auch in den Erdbebengebieten in der Türkei wurde gewählt, so hier in Iskenderun am Mittelmeer unweit der Grenze zu Syrien. Ibrahim Demir, Überlebender der Erdbeben "Ich bin nicht glücklich, dass es eine zweite Runde geben wird. Ich wünschte, unser Präsident hätte gewonnen. Das wäre großartig gewesen. Mal sehen, alles ist gerade sehr unklar. Mit Gottes Hilfe wird alles gut." Und diese Frau, die ihren Namen nicht nennen wollte, sagt: "Ich will Gerechtigkeit und Gleichheit für die Zukunft der Türkei. Denn ich habe ein Kind und die Situation in unserem Land ist im Moment nicht gut. Ich möchte, dass sich die Bedingungen ändern und wir das bekommen, was wir verdienen, sowohl für mich als auch für mein Kind. Denn im Moment steuern wir auf Dunkelheit und Untergang zu. Denn ein Teil unseres Volkes, der nicht vernünftig denkt, gewinnt die Mehrheit". Nach den verheerenden Erdbeben im Februar, die auch Teile Syriens erschüttert hatten, war Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan in die Kritik geraten. Seine Partei hatte bereits im Wahlkampf 2018 versprochen, illegal errichtete Gebäude rückwirkend genehmigen zu lassen. Die Ergebnisse der ersten Wahlrunde aus den von den Beben betroffenen Gebieten aber zeigen, dass er auch dort auf Unterstützung zählen konnte.