Türkei Solidarität mit Erdbebenopfern: Fußball-Fans werfen Spielzeug auf Rasen und fordern Rücktritt von Erdogan-Regierung

Fans werfen während des Fußballspiels aus Solidarität mit den Erdbebenopfern Kinderspielzeuge auf den Rasen
Fans werfen während des Fußballspiels aus Solidarität mit den Erdbebenopfern Kinderspielzeuge auf den Rasen
© Uncredited/AP / DPA
Anhänger des türkischen Fußball-Erstligisten Besiktas Istanbul haben sich mit den Opfern im Erdbebengebiet solidarisiert. Während des Spiels gegen Antalyaspor warfen sie Hunderte Stofftiere auf das Spielfeld – und forderten den Rücktritt der Regierung. 

Fans des türkischen Fußball-Erstligisten Besiktas haben aus Solidarität mit den Erdbebenopfern Kinderspielzeuge auf den Rasen geworfen. Aufnahmen zeigten, wie unter anderem große Mengen an Plüschtieren am Sonntagabend in Spielminute 4:17 – der Uhrzeit des Erdbebens – auf den Rasen regneten. Auf der Anzeigentafel wurden die Namen der vom Beben betroffenen Provinzen eingeblendet. Der Club teilte Aufnahmen der Aktion auf Twitter.

Beim Spiel gegen Antalyaspor waren zudem erneut regierungskritische Slogans zu hören. Die Fans skandierten: "Regierung tritt zurück", wie auf Aufnahmen zu hören war. Bereits am Samstagabend hatten Fans des türkischen Erstligisten Fenerbahce den Rücktritt der Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan gefordert.

Kritik an Erdogan und Regierung nach Erdbeben in der Türkei

Am 6. Februar hatte frühmorgens ein Erdbeben der Stärke 7,7 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Nachmittags folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,6.

Nach der Katastrophe war Kritik am Krisenmanagement der Regierung Erdogan laut geworden. Die Opposition wirft dem Präsidenten zudem vor, das Land nicht ausreichend auf solch ein Erdbeben vorbereitet und etwa bei der Bauaufsicht versagt zu haben. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück.

In der Türkei sind für den 14. Mai Präsidentschafts- und Parlamentswahlen angesetzt. Erdogan strebt seine Wiederwahl an. Der Umgang seiner Regierung mit dem Erdbeben ist zu einem zentralen Wahlkampfthema geworden. 

DPA · AFP
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