Video Studie: Öko-Umbau der Wirtschaft löst Sorgen aus

Video: Studie: Öko-Umbau der Wirtschaft löst Sorgen aus
STORY: Ein umwelt- und klimafreundlicher Umbau der Wirtschaft findet in Deutschland großen Rückhalt, löst aber auch Sorgen vor einem sozialen Abstieg und Wohlstandsverlusten aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag vom Umweltbundesamt vorgelegte Studie. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes "Die Menschen haben ein hohes Umweltbewusstsein, ein hohes Problembewusstsein. Sie verstehen, dass Umwelt- und Klimaprobleme auch in dieser schwierigen weltpolitischen und innenpolitischen Situation keine Luxusprobleme sind. Die Menschen haben darüber hinaus zweitens das Gefühl, dass dringend gehandelt werden müsste. Und sie haben drittens aber auch Sorge und Unsicherheit, ob das alles sozial und wirtschaftlich gut zusammengehen kann." Bürgerinnen und Bürger auf einem Wochenmarkt in Bonn zeigten sich bereit, für Umweltschutz Einschränkungen in Kauf zu nehmen. O-ton Reinhard Martin: "Seit Jahren nutze ich beispielsweise meine Lebensmittel - ich bin Fleischesser - Bioware. Die ist natürlich stramm im Preis und man muss ein bisschen ausdünnen." O-ton Richard Köster "Ganz ohne Kosten wird es wahrscheinlich nicht gehen. Also es ist schon in Ordnung. Es muss halt irgendwie erschwinglich sein für die Verbraucher. Am Ende des Tages... (KIND SAGT MIT BLICK AUF BRÖTCHEN: "Kleiner machen"). "Ahh so, kleiner machen? Wir selber versuchen gerade auf eine Solaranlage zu sparen. Da sind die Preise natürlich in der letzten Zeit deutlich angestiegen." O-ton Xenia Schopen: "Und natürlich auch mit dem Strom, versucht man da alles runter zu drehen. Also statt jede Woche zu waschen, alle 14 Tage. Die Maschine richtig vollstopfen, damit es auch lohnt. Und ja, das sind solche Versuche, die wir kleine Leute nur machen können. Also großartig sonst was an die Umwelt machen können wir nicht." Dass die Wirtschaft genug gegen Umwelt- und Klimaprobleme tut, glauben laut Studie nur 15 Prozent der Befragten. Hier fordert das Umweltbundesamt eine bessere Kommunikation und von der Politik eine direkte Ansprache an die Menschen. "''Wir lassen niemanden zurück' - wäre eine sehr wichtige Nachricht, weil die Menschen haben das Gefühl, 40 Prozent, ihr sozialer Status wird erodieren. Wir müssen also deutlich machen: Wir lassen niemanden zurück. Das muss ein soziales Gerechtigkeitsphänomen sein." Die Arbeit von Umweltverbänden bewerten die Befragten in der Studie zu fast 70 Prozent positiv, 60 Prozent lehnten allerdings Protestformen, mit denen Gruppen wie die "Letzte Generation" versuchen, mehr Klimaschutz durchzusetzen, ab.
In einer Umfrage des Umweltbundesamts sprachen sich 91 Prozent für den Umbau aus, fast 40 Prozent fürchten allerdings einen sozialen Abstieg. Befragt wurden im vergangenen Sommer rund 2.000 Bürger ab 14 Jahren.

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