Bei dem Besuch von Bundeskanzler Scholz bei Amtskollege Ramaphosa kamen unterschiedliche Positionen zum Ukraine-Krieg zur Sprache, aber auch die Absicht, die Zusammenarbeit zu vertiefen.
Video Südafrika will Wasserstoff-Partner für Deutschland werden

STORY: Deutschland und Südafrika wollen ihre Beziehungen ausbauen, haben aber deutliche Differenzen im Umgang mit Russland. Dies wurde deutlich beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Pretoria, letzte Station seiner dreitägigen Afrikareise. Südafrikas Präsident Matamela Cyril Ramaphosa sagte nach einem Treffen mit Scholz, die Zusammenarbeit mit Deutschland habe eine neue strategische Stufe erreicht, vor allem im Energiesektor und in der Ausbildung. Ramaposa kündigte an, Südafrika wolle eines der Schlüsselländer für Wasserstoff-Technologie werden. Das deutsche Handelsvolumen mit Südafrika liegt etwa auf dem Niveau wie mit Brasilien oder Indien. Scholz betonte, dass Deutschland vor allem bei erneuerbaren Energien zusammenarbeiten wolle, aber auch südafrikanische Kohle importiere, um sich von russischer Kohle zu lösen. Zuvor hatte Südafrikas Präsident Matamela Cyril Ramaphosa betont, dass sein Land in dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine keine Partei beziehen wolle. Südafrika hatte sich bei der UN-Abstimmung im März zur Verurteilung des russischen Angriffkriegs gegen die Ukraine enthalten und auch den Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen. Ramaphosa übte indirekte Kritik an den westlichen Sanktionen, weil diese Auswirkungen auch auf Drittstaaten hätten. Kanzler Scholz widersprach der auch von Russland verbreiteten These, dass die Entwicklungs- und Schwellenländer vor allem unter westlichen Sanktionen leiden müssten. Er forderte vielmehr alle Förderländer auf, ihre Öl- und Gas-Produktion zu erhöhen.