Bei dem ökumenischen Gottesdienst in Aachen sprachen auch Betroffene, Bundespräsident Steinmeier bemühte sich um zaghafte Zuversicht.
Video Trauer trifft auf Hoffnung - Gottesdienst für die Flutopfer

Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben die christlichen Kirchen in Deutschland am Samstag im Aachener Dom an die Opfer der Flutkatastrophe Mitte Juli erinnert, in deren Folge mindestens 180 Menschen ums Leben kamen. Eine Betroffene schilderte ihre Erlebnisse und Empfindungen so: "Mit den eigenen Füßen in den Fluten zu stehen, vermeintlich gerettet zu sein und dann doch im steigenden Wasser Todesängste zu erleben, Todesängste. Doch diese Nacht ist für mich nun abgelegt in einer Schublade fest verschlossen, zu. Und dann öffnen sich täglich neue, belastende Schubladen. Überlebt - ja, aber für welchen Preis?" Bischof Georg Bätzing, der der Deutschen Bischofskonferenz vorsitzt, sprach Wortes des Trostes. "Wunden, die in wenigen Stunden gerissen wurden, werden vernarben, hoffentlich können sie auch heilen. Trauer um die verlorenen Menschen braucht Zeit, und es braucht unfassbar viel Kraft für Wiederaufbau und Neubeginn. Schon jetzt ist ein Schimmer der Hoffnung sichtbar. Unendlich tröstlich sind Hände, die Halt geben, Hände, die Menschen aus ihren Häusern gerettet haben, Hände, die festhalten und umarmen, wenn Tränen fließen." Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich dankbar für die Hilfsbereitschaft und formulierte eine weitergehende Hoffnung. "Aber ich glaube, wir dürfen auch Zuversicht haben. Wir haben immer wieder tiefe Krisen bewältigt in den letzten Jahrzehnten. Immer wieder mussten wir lernen. Und wir haben gelernt. Und ich traue uns zu, dass wir weiter dazulernen." Leid und Trauer werden bei den Betroffenen wohl noch lange bleiben, konkreter Aufbau ist dennoch geplant. Bund und Länder haben einen 30 Milliarden Euro schweren Hilfsfonds auf den Weg gebracht.