Vor dem vierten Votum hatten sich bereits Präsident Joe Biden und dessen Amtsvorgänger Trump eingeschaltet. Die bitteren Rivalen warnten übereinstimmend, dass die Situation peinlich zu werden drohe.
Video Trump-Verbündeter McCarthy scheitert auch beim sechsten Wahlgang

STORY: Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus sind auch im sechsten Anlauf damit gescheitert, einen neuen Vorsitzenden für die Kongress-Kammer zu wählen. Der bisherige Fraktionschef Kevin McCarthy erhielt am Mittwoch keine ausreichende Mehrheit unter seinen Parteikollegen. Das US-Repräsentantenhaus vertagte sich auf Donnerstag. Der Verbündete des ehemaligen Präsidenten Donald Trump sieht sich mit entschlossenem Widerstand ultrakonservativer Republikaner konfrontiert, die weniger als zehn Prozent der Fraktion ausmachen. Die Niederlage war bereits am Vortag als historisch eingestuft worden: Seit 1923 hat kein "Speaker" mehr als eine Abstimmung benötigt. Vor dem vierten Votum hatten sich bereits Präsident Joe Biden und dessen Amtsvorgänger Trump eingeschaltet. Die bitteren Rivalen warnten übereinstimmend, dass die Situation peinlich zu werden drohe. Das mache keinen guten Eindruck, sagte der Demokrat Biden. "Dies sind die Vereinigten Staaten von Amerika und ich hoffe, dass sie sich zusammenreißen." Verbündete und Feinde könnten Zweifel bekommen, ob sich die Demokratie in USA von den Unruhen am 06. Januar 2021 erholt habe. Trump rief seine Parteikollegen seinerseits auf seiner Medienplattform Truth Social dazu auf, McCarthy zu wählen. Ohne einen Vorsitzenden ist die Kammer faktisch handlungsunfähig. Eigentlich hatten die Republikaner gehofft, nach der Rückkehr an die Macht etwa Untersuchungen gegen Biden einzuleiten oder ihre politische Prioritäten vorantreiben zu können. Seit Jahren tobt unter den Republikanern ein Richtungsstreit zwischen jenen Mitgliedern, die wie Trump die Partei weiter nach rechts rücken wollen, und einem vergleichsweise moderaten Lager.