Bei den Anschlägen "scheint sich um einen Terrorangriff zu handeln", sagte der Polizeichef der Stadt, Celalettin Cerrah, als Reaktion auf die Detonationen in den Hotels. Der Nachrichtenagentur Anatolien zufolge wurden dabei auch elf Menschen verletzt, darunter zwei Niederländer. Bei den Explosionen im Gas-Depot gab es der Agentur zufolge keine Opfer.
Nach Ansicht des türkischen Innenministers Abdülkadir Aksu seien die Anschläge möglicherweise das Werk von Mitgliedern der verbotenen Kurdenorganisation PKK. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die jüngste Verhaftung von vier mutmaßlichen PKK-Mitgliedern in Istanbul, die an mehreren Angriffen auf Ordnungskräfte sowie den Konvoi eines Provinzgouverneurs im Südosten der Türkei beteiligt gewesen sein sollen. Um sicher von einer Verbindung zwischen den Anschlägen und der PKK ausgehen zu können, müsse jedoch die Untersuchung über die Art der verwendeten Bomben abgewartet werden, sagte Aksu vor Journalisten in Istanbul.
Anschläge sollen "Image" Istanbuls beschädigen
Der Innenminister verurteilte die Anschläge, bei dem zwei Menschen getötet und elf weitere verletzt wurden. Zuletzt war von neun Verletzten die Rede gewesen. Die Anschläge in touristischen Vierteln der Stadt zielten darauf ab, das "Image" Istanbuls zu beschädigen. Die türkischen Sicherheitskräfte seien jedoch in der Lage, mit dem Terrorismus fertig zu werden, so Aksu.
Die beiden Opfer starben bei der Explosion im dritten Stock des Pars Hotel im Laleli-Distrikt, das besonders bei osteuropäischen Händlern beliebt ist. Mitarbeiter des Krankenhauses sagten, zehn Minuten vor der Detonation habe es eine telefonische Warnung gegeben. In dem sechsstöckigen Hotel hätten sich zu diesem Zeitpunkt 37 Gäste aufgehalten. Eine zweite Explosion ereignete sich im zweiten Stock des Holiday Hotels im Sultanahmet-Distrikt im historischen Kern Istanbuls. Das türkische Fernsehen zeigte Rettungskräfte, die Verletzte aus einem der Gebäude trugen. Glassplitter und Trümmerteile bedeckten die Straße.
Ein Sprecher der Firma Tayfun Demiroren sagte Anatolien, Eindringlinge hätten den Zaun um das Gas-Depot zerschnitten. "Diese Leute legten zwei Bomben ins Lager, die in einem Abstand von 30 Minuten explodierten. Es gab ein Gas-Leck, aber wir haben es abgedichtet und im Moment besteht keine Gefahr." Zum Zeitpunkt der Explosionen hätten vier Leute in dem Komplex gearbeitet. Es habe keine Verletzten gegeben.
Zu den vermuteten Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. In Istanbul haben militante Kurden, Linksextremisten und radikale Moslems in der Vergangenheit immer wieder Sprengsätze gelegt. Im November 2003 waren bei Bombenanschlägen auf britische und jüdische Einrichtungen in Istanbul mehr als 60 Menschen getötet worden. Die Anschläge waren von einer Gruppe in Verbindung mit der Moslem-Organisation Al Kaida verübt worden.