Ein Vorfall aus Griechenland beweist, wie tückisch die Strömung im offenen Meer sein kann. Ein kleines Mädchen spielte mit seinem aufblasbaren Einhorn in Strandnähe, als es plötzlich mehrere Hundert Meter hinaus getrieben wurde.
Wie die "Greek City Times" berichtet, hatten die besorgten Eltern das vier Jahre alte Kind am Montag vor der Küste der westgriechischen Hafenstadt Andirrio am Golf von Korinth einen Moment aus den Augen gelassen. Als sie bemerkten, dass ihre Tochter außer Sichtweite war, alarmierten sie die die Hafenbehörden, die den Kapitän der örtlichen Fähre alarmierten.
Video von Rettung auf Facebook
Die dann folgende Rettungsaktion wurde von einem Fahrgast mit dem Handy gefilmt und auf Facebook veröffentlicht.
Als der Kapitän das kleine Mädchen in den Wellen rund 500 Meter vom Ufer entfernt erblickte, steuerte er die Fähre behutsam in seine Richtung. Auf dem Video sieht man, wie die Crew die Kleine von dem Schwimmtier auf die Fähre hebt.
Laut Kapitän sei sie nicht unterkühlt jedoch starr vor Angst gewesen. Sie habe geweint, als sie das große Schiff auf sich zukommen sah und sich fest an das Einhorn geklammert. "Zum Glück ging alles gut", so der Kapitän.
Urlauberin treibt mit Schlauchboot ab
Immer wieder wurde in der Vergangenheit die Strömung vor Griechenland Urlaubern zum Verhängnis. So wie im Sommer 2018, als eine russische Urlauberin Ende Juni mit Mann und Tochter Badeurlaub auf Kreta machte.
Am Nachmittag ging die 55-Jährige mit ihrer Luftmatratze allein ins Wasser, geriet in eine starke Strömung und wurde ins offene Meer hinausgetragen. Eine umgehend eingeleitete Suche mit Boot und Jet-Ski blieb bis zum Einbruch der Nacht ergebnislos. Erst am nächsten Vormittag - ungefähr 20 Stunden nachdem sie ins Wasser gegangen war - entdeckte ein Flugzeug der europäischen Grenzschutzagentur Frontex die im offenen Meer treibende Touristin. Sie hatte mehr als 16 Kilometer zurückgelegt und die Odysee trotz Regen und leichtem Gewitter überlebt. Sie erlitt sie starke Unterkühlungen sowie Verbrennungen durch die Sonne und musste mit Herzproblemen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Im November 2019 dann erwischte es eine 47-Jährige aus Neuseeland, die mit einem Briten auf dessen Yacht unterwegs von der Südtürkei nach Athen war. In Höhe der griechischen Insel Folengandros wollte sie mit einem Schlauchboot überzusetzen um dort wandern zu gehen. Als sie nicht zur Yacht zurückkehrte, suchten Rettzuungskräfte mit sechs Booten, einem Flugzeug und einem Hubschrauber nach ihr. Erst 37 Stunden später wurde sie von der Küstenwache entdeckt. Ihr Boot, das kurz nach dem Ablegen von Folengandros manövrierunfähig geworden war, war mittlerweile bis rund 55 Seemeilen vor die Küste Kretas getrieben worden. Die erfahrene Seglerin verfügte zum Glück über umfangreiches Wissen zu Überlebensstrategien auf hoher See und überstand den Vorfall weitgehend unbeschadet.
Quelle: "Greek City Times", Facebook