Taucher-Suche beauftragt Polizei: Sturz in die Elbe wird "wahrscheinlicher"

HSV-Manager Timo K. wurde seit Januar vermisst.
Timo K., 44 und Leiter der Merchandise-Abteilung des HSV, wurde seit Januar vermisst
© HSV
Im Vermisstenfall um den HSV-Manager Timo Kraus wird für die Polizei das Szenario, dass er in der Nacht auf Samstag in die Elbe stürzte, immer wahrscheinlicher. Taucher sollen das Gebiet nun baldmöglichst absuchen.

Die Polizei will auf der Suche nach dem seit Samstag vermissten HSV-Mitarbeiter Timo Kraus Taucher in die Elbe schicken. Am Dienstag habe ein Polizeihund eine Fährte des 44-jährigen aufgenommen und diese habe von der St. Pauli Hafenstraße auf die St. Pauli Landungsbrücken geführt und sei auf einer Brücke im Bereich vor dem Museumsschiff Rickmer Rickmers geendet. Damit werde es für die Polizei "unter Würdigung der Gesamtumstände wahrscheinlicher", dass Kraus bei Nebel und Eisglätte in die Elbe gestürzt sein könnte, teilt die Polizei Hamburg mit.

Man plane nun, "den Bereich unterhalb des Pontons mit Tauchern abzusuchen, sobald die Strömungs- und Witterungsverhältnisse es zulassen." Wann genau dies erfolgen könne, stehe noch nicht fest. Dass der Spürhund die Fährte des Leiters der Merchandise-Abteilung beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV verfolgen konnte, ist für die Beamten ein Beleg, dass Kraus dort, wo sein Handy zuletzt geortet worden war, auch tatsächlich unterwegs war.

Suche nach Taxifahrer von HSV-Manager Kraus geht weiter

Kraus war in der Nacht zum Samstag mit Kollegen im Bereich der Hamburger Hafencity feiern und stieg gegen 23.30 Uhr in ein Taxi, dass ihn zu seinem Haus in Buchholz in der Nordheide, südlich von Hamburg, bringen sollte. Dort kam er jedoch nie an. Die Polizei geht davon aus, dass die Fahrt "nur rund einen Kilometer Richtung Osten" ging und dann unterbrochen wurde. Ob Timo Kraus von dort zu Fuß wieder zurück in Richtung Landungsbrücken ging, oder ihn das Taxi dorthin zurück fuhr, sei immer noch unklar. Trotz mehrere Aufrufe und Ermittlungen bei Taxizentralen hat sich der laut Polizei dunkelhäutige Fahrer nicht bei den Behörden gemeldet.

In der Polizeimitteilung appelliert ein Beamter: "In Hamburg sind rund 6000 Taxifahrer registriert, die alle einen guten Job machen. Es kann doch nicht sein, dass sich ein Fahrer, der dringend als Zeuge gesucht wird, nicht meldet. Haben Kollegen von ihm vielleicht gehört, wer dieser Fahrer sein soll? Eine Familie vermisst einen Ehemann und Vater, viele Menschen einen Freund und Arbeitskollegen. Ich bitte die Hamburger Taxifahrer dringend darum, in ihrem Kollegenkreis darüber zu sprechen, wer den Vermissten von den Landungsbrücken bis hin zum Bereich der Straße Hohe Brücke gefahren hat. Helfen Sie mit, das Verschwinden von Timo Kraus aufzuklären." 

fin

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