Bei der Brandkatastrophe am Kitzsteinhorn nahe Kaprun in Österreich kamen am 11. November 2000 insgesamt 155 Menschen ums Leben. Auch für 37 Urlauber aus Deutschland wurde die Reise mit der Gletscherbahn eine Fahrt in den Tod.
09.02 Uhr: Bei sonnigem Wintersport-Wetter setzt sich die mit 162 Menschen voll besetzte Standseilbahn auf 911 Metern Höhe von Thörl im Kapruner Tal zum 2452 Meter hohen Alpincenter in Bewegung.
09.10 Uhr: Die Bahn bleibt im mehr als 3000 Meter langen Tunnel plötzlich stehen. Der Zugführer meldet der Bergstation Feuer im hinteren Teil der Seilbahn. Ein überhitzter Heizstrahler im unbesetzten talseitigen Führerstand hatte die hölzerne Rückwand der Kabine in Brand gesetzt. Durch die Hitze platzen Hydrauliköl-Leitungen, das Feuer breitet sich explosionsartig aus.
Strom und Licht fallen aus. Fahrgäste setzen per Handy einen Notruf ab. Türen und Fenster lassen sich von innen nicht öffnen, Panik bricht aus. Ein Mann kann mit einem Skistock ein Fenster einschlagen. Dadurch können einige Urlauber aus der Bahn entkommen. Wer bergan auf einer schmalen Nottreppe um sein Leben rennt, erstickt schnell an den Rauchgasen im Tunnel. Nur zwölf Menschen entkommen dem Inferno.
09.12 Uhr: Erste Rettungskräfte werden alarmiert, acht Minuten danach landen erste Hubschrauber am Unglücksort. Helfer mit Atemschutzmasken versuchen, im verqualmten Tunnel Menschenleben zu retten.
13 Uhr: Der Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Salzburg, Franz Schausberger, sagt, dass es im Zug keine Überlebenden gibt. In Österreich wird Staatstrauer angeordnet. Erst am 16. November ist die Bergung aller Leichen abgeschlossen.