In den 1960er Jahren in Rumänien hatten die meisten Menschen eines sicher nicht: Geld im Überfluss. Der Mathematiker Stefan Mandel gibt an, dass es ihm seinerzeit nicht anders ging – er jedoch lieber reich als arm gewesen wäre. "Ich brauchte einen Weg, um schnell an Geld zu gelangen", gab er in einem TV-Interview offen zu. Durch redliche Arbei ist der Sprung ist Luxusleben, leider, aber bisher nur wenigen gelungen. Und so überlegte der damals junge Mann sich einen anderen Plan. Gab es nicht eine Möglichkeit, im Lotto zu gewinnen, aber dabei die Wahrscheinlichkeiten so zu berechnen, dass die Gewinnchance maximal hoch war?
Mandel setzte sich an seinen Schreibtisch und begann zu rechnen und zu planen. Am Ende tüftelte er ein System aus, das zwar keinen Riesengewinn garantierte, aber seinen Angaben zufolge die Wahrscheinlichkeit dafür deutlich verbesserte. Und er schien recht zu behalten: Kurz darauf gewann er umgerechnet rund 20.600 Euro in der rumänischen Lotterie. Mandel nutzte den plötzlichen Reichtum, um mit seiner Familie nach Australien auszuwandern und dort einen Neuanfang zu wagen.
Mathematiker entwickelte Lotto-Trick
Er setzte aber weiterhin auf das Glücksspiel, das er mit seinem Algorithmus zu beherrschen glaubte. Zusammengefasst bestand dieser schlicht darin, Lotterien zu finden, bei denen das Tippen jeder denkbaren Zahlenkombination weniger kostete als die Gewinnsumme. Es klingt erst einmal absurd, dass das überhaupt rechnerisch möglich ist – doch bevor Stefan Mandel kam, war das offenbar schlicht kein Problem, über das sich die Lotterien Gedanken hatten machen müssen.
 
    Wie man ahnen kann, bedeutete das System des Mathematikers jede Menge Arbeit. Aber es funktionierte: In seiner Zeit in Australien knackte er tatsächlich ganze zwölf Mal den Jackpot. Dann schritt der australische Staat ein und machte Mandel einen Strich durch seine lukrative Rechnung. Gesetzlich wurde verboten, dass eine Einzelperson in einem Gewinnspiel alle möglichen Kombinationen einreichte. Nachdem Mandel deshalb schlicht Mitspieler an Bord holte, wurde auch das untersagt. Schließlich gründete er gar eine Firma, um nicht mehr als Einzelperson zu gelten.
Ein Syndikat zum Jackpot-Knacken
Doch schließlich wurde ihm der Ärger mit dem australischen Recht zu anstrengend, zudem kosteten ihn mehrere Rechtsstreits viel Geld. Stefan Mandel fand eine Lösung: Er entdeckte nämlich, dass eine Lotterie in den USA einen Jackpot anbot, der drei Mal so hoch war wie die Kosten für das Tippen aller Zahlenkombinationen. Zusammen mit 16 Mitarbeitern, 30 Computern und 12 Nadeldruckern begann er, von nun an ausschließlich in der Virginia Lottery in Maryland zu tippen. 1992 gewann er dort 27 Millionen US-Dollar, die er mit seinen "Angestellten" teilte.
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Doch Lottogesellschaften in Australien, in Großbritannien und den USA überzogen den Mathematiker mit zahlreichen Klagen. Die Verteidigung kostete Mandel schließlich all seine Gewinne – er musste 1995 sogar Konkurs anmelden. Immerhin urteilte das Gericht zu seinen Gunsten: Was Stefan Mandel und sein "Syndikat" aus Angestellten und Investoren getan hatten, war prinzipiell ganz legal. Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt: Nach seinen zahlreichen Gewinnen wurden die Regeln nahezu überall entsprechend geändert. Zudem funktioniert Mandels Technik seither nicht mehr, da die Lotterien hastig ihre Systeme anpassten.
Heute lebt der Mathematiker auf der Pazifik-Insel Vanuatu. Das ist vermutlich ein Ort, an dem es mit wenig oder mit viel Geld gleichermaßen schön ist.
Quellen: "Blick", "New York Post"
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
