Beim Sturz eines Baukrans auf die Große Moschee von Mekka sind am Freitag mindestens 87 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des saudiarabischen Zivilschutzes wurden zudem 184 Menschen verletzt. In Mekka versammeln sich derzeit hunderttausende Gläubige für den Hadsch, die weltweit größte muslimische Pilgerfahrt.
Zunächst war nur wenig zur Ursache des Unglücks bekannt, doch gab es in Mekka zu dem Zeitpunkt starke Regenfällen. Auf Fotos, die im Internet kursierten, waren blutüberströmte Menschen in einem Hof der Moschee zu sehen, in den der oberste Teil des Baukrans gestürzt war. Der Kran war offenbar zusammengebrochen oder eingeknickt.
Die Zivilschutzbehörde gab über den Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt, dass Rettungskräfte an die Unglücksstelle entsandt worden seien, nachdem ein "Kran an der Großen Moschee umfiel". Der Gouverneur der Region Mekka, Prinz Chaled al-Faisal, ordnete eine Untersuchung des Unglücks an.
800.000 Pilger zum Hadsch
Derzeit ist ein riesiges Bauprojekt in Mekka im Gange, um den Bereich der Großen Moschee um 400.000 Quadratmeter zu erweitern. Dadurch sollen gleichzeitig bis zu 2,2 Millionen Menschen dort Platz finden. Um die Moschee herum stehen deshalb eine Reihe von Baukränen.
In der Großen Moschee von Mekka sind am Freitag, dem Gebetstag für Muslime, in der Regel besonders viele Menschen. Teil der Moschee ist die Kaaba, ein riesiges quaderförmiges Gebäude, in dessen Richtung die Muslime weltweit beten.
Hinzu kommt, dass sich nach Angaben der amtlichen saudiarabischen Nachrichtenagentur SPA bis Freitag bereits 800.000 Pilger zum Hadsch in dem Königreich einfanden, der in etwa zehn Tagen beginnt. Die Pilgerfahrt nach Mekka ist die größte Versammlung der Muslime in der Welt. Jeder gläubige Muslime sollte einmal im Leben am Hadsch teilnehmen, wenn er die Mittel dazu hat. Im vergangenen Jahr waren mehr als 70.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, um das Großereignis zu bewachen.