Minenunglück in Neuseeland Verschüttete Bergleute für tot erklärt

Eine zweite Explosion in der neuseeländischen Unglücksmine wurde befürchtet, nun hat sie den Kohleschacht erschüttert: Die dort verschütteten 29 Kumpel wurden für tot erklärt und sollen geborgen werden.

Es gibt keine Chance mehr für die 29 verschütteten Bergarbeiter in Neuseeland: Nach einer neuen Explosion in der Pike-River-Kohlemine hat die Polizei die seit Tagen verschütteten Bergarbeiter für tot erklärt. Niemand könne diese neue Explosion überlebt haben, sagte Polizeichef Gary Knowles. "Dies ist die schwärzeste Stunde der Westküste", sagte Bürgermeister Tony Kokshoorn. Nach seinen Worten sei die neue Explosion weitaus gewaltiger gewesen als die erste, durch die am vergangenen Freitag 29 Bergarbeiter im Alter zwischen 17 und 62 Jahren in der Mine bei Greychurch auf der neuseeländischen Südinsel unter Tage verschüttet worden waren. Nun bereite man sich darauf vor, die Toten zu bergen.

Erst wenige Stunden zuvor der erneuten Detonation war bei einer Bohrung zu dem Unglücksschacht eine hohe Konzentration giftiger und explosiver Gase festgestellt worden. Die Sonde hatte keine Lebenszeichen der Verschütteten entdeckt. Im Laufe des Tages sollte eine zweite Bohrung zu einem anderen Teil des Unglücksschachts vorangetrieben werden.

Freiwillige Helfer zurückgepfiffen

Freiwillige Helfer wollten auf eigenes Risiko zu den Verschütteten vordringen, doch wurden sie von Minenchef Peter Whittall davon abgehalten. "Das Risiko einer weiteren Explosion ist zu hoch, um Rettungstrupps in die Mine zu schicken", sagte er wenige Stunden vor der neuen Erschütterung.

Noch vor der Presse waren die Familienangehörigen über die neue Explosion und deren befürchtete Auswirkungen informiert worden. Diese hatten tagelang gehofft und gebangt, doch nicht ein Lebenszeichen von ihren Angehörigen erhalten. Die Hoffnung hielt sich bis zuletzt: In der kleinen Stadt waren noch überall die Bäume, Laternen- und Strommasten mit gelben Bändern verziert - dem Zeichen der Hoffnung auf baldige, gesunde Rückkehr der Angehörigen.

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DPA/nik

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