Die News heute im stern-Ticker:
20 Uhr: Aufständische besetzen Hauptstadt der äthiopischen Konfliktregion Tigray
In der äthiopischen Konfliktregion Tigray haben Aufständische die Hauptstadt Mekele besetzt und die Übergangsregierung in die Flucht geschlagen. Soldaten, die der früheren abtrünnigen Regionalregierung von Tigray die Treue halten, marschierten in die Stadt ein, wie ein Vertreter der Übergangsregierung sowie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Zuvor hatte es aus der von Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed eingesetzten Regionalregierung bereits geheißen, diese habe ihren Sitz in Mekele verlassen. Die Kämpfer der Tigray-Verteidigungstruppen (TDF) hatten die Stadt demnach zunächst umzingelt.
19.52 Uhr: Gesundheitsminister wollen Impfzentren zurückfahren
Die Gesundheitsminister der Bundesländer wollen im Herbst den Betrieb der Impfzentren zurückfahren. Auch über den 30. September hinaus setze man bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf staatliche oder kommunale Impfangebote. Der Schwerpunkt dabei solle zunehmend aber auf mobilen Impfteams liegen, heißt es in einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz. Die Länder könnten dabei selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden.
19.21 Uhr: Bundesgerichtshof verhandelt zu Thermofenster bei Diesel-Pkw von Mercedes
Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verhandelt am Dienstag, 11 Uhr, zur Abgasbehandlung und insbesondere dem sogenannten Thermofenster bei Diesel-Pkw von Mercedes. Dabei wird die Abgasreinigung vor allem bei niedrigen, aber auch bei sehr hohen Außentemperaturen zunächst verringert und dann abgeschaltet, um den Motor zu schützen. Der Kläger ist der Ansicht, dies komme einer unzulässigen Abschalteinrichtung gleich. Zudem wirft der Kläger Mercedes mehrere weitere Eingriffe in die Motorsteuerung vor, die im Fahrbetrieb zu höheren Abgaswerten führten als auf dem Prüfstand. Ob ein Urteil am Dienstag fällt, ist noch unklar.
18.58 Uhr: RKI: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante
Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie mache mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die Nachrichtenagentur DPA aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zuvor hatten auch mehrere Medien darüber berichtet. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen. Offiziell veröffentlicht das RKI die neuen Angaben zu den Virusvarianten-Anteilen stets am Mittwochabend.
18.51 Uhr: Zahl der Toten nach Einsturz von Wohnhaus in Florida steigt auf zehn
Die Zahl der Todesopfer nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida ist erneut gestiegen. Am Montag wurde in den Trümmern ein weiterer lebloser Körper gefunden, wie die Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levine Cava, an der Unglücksstelle in Surfside nahe Miami sagte. Die Zahl der Toten sei damit auf zehn gestiegen. Experten fürchten, dass die Zahl noch deutlich steigen dürfte: 151 Menschen gelten Levine Cava zufolge noch als vermisst. Sie betonte, die Suche nach Opfern in den Trümmern gehe unvermindert weiter.
18.34 Uhr: Transgender gewinnt Justiz-Streit um Toilettenwahl in US-Schulen
Ein ehemaliger Schüler hat den seit Jahren andauernden Streit um die freie Toilettenwahl für Transgender an Schulen in den USA gewonnen. Der Oberste Gerichtshof lehnte einen Berufungsantrag der Schulbehörde des Bundesstaates Virginia ab. Der 22-jährige Gavin Grimm, der im Körper eines Mädchens geboren wurde, sich aber als Mann identifiziert, hatte jahrelang darum gekämpft, die Jungen-Toilette an seiner Schule benutzen zu dürfen. Den Rechtsstreit gegen seine Schule begann er im Alter von 15 Jahren. Transgender-Rechte sind in den USA Gegenstand heftiger politischer Debatten.
18.21 Uhr: Deutsche Journalistin und britischer Kollege in Beirut festgenommen
Eine deutsche Journalistin und ein britischer Kollege sind in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei Recherchen in einem Gebiet unter Kontrolle der Hisbollah-Miliz festgenommen worden. Der britische Geschäftsträger in Beirut, Martin Longden, erklärte über Twitter, es handele sich um einen "ernsten und verstörenden Zwischenfall". Diplomatische Kreise und libanesische Sicherheitskreise bestätigten der Nachrichtenagentur DPA, dass auch eine deutsche Journalistin zu den beiden Festgenommenen gehöre. Demnach wurden die beiden den regulären libanesischen Sicherheitsbehörden übergeben.
17.52 Uhr: Hunderte weitere Missbrauchsfälle in Polens katholischer Kirche gemeldet
Die katholische Kirche in Polen sieht sich einer neuen Welle von Missbrauchsvorwürfen gegenüber. Von Juli 2018 bis Ende 2020 seien 368 Verdachtsfälle gemeldet worden, sagte der bei der polnischen Kirchenleitung für Kinder- und Jugendschutz zuständige Priester Adam Zak. Die Hälfte der mutmaßlichen Opfer sei zur Tatzeit jünger als 15 Jahre gewesen. In einigen Fällen habe sich der sexuelle Missbrauch über mehr als zehn Jahre erstreckt. Die Kirche stufte in 39 Prozent der Fälle die Vorwürfe als begründet ein. Die Hälfte der gemeldeten Verdachtsfälle wird noch untersucht, während zehn Prozent der Anschuldigungen zurückgewiesen wurden.
17.13 Uhr: Nach wochenlanger Fahndung: Brasiliens Polizei tötet Schwerverbrecher
Nach fast drei Wochen auf der Flucht hat die Polizei im Zentrum von Brasilien einen Schwerverbrecher getötet. Lázaro Barbosa wurde bei einem Zugriff der Polizei in Águas Lindas de Goiás nahe der Hauptstadt Brasília erschossen, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Er habe Widerstand bei seiner Festnahme geleistet und sei getötet worden, schrieb der Direktor des Geheimdienstes Abin, Alexandre Ramagem, auf Twitter.
Der 32-Jährige soll am 9. Juni im benachbarten Ceilândia vier Mitglieder einer Familie getötet haben. Er hatte in den vergangenen 14 Jahren eine ganze Reihe schwerer Verbrechen verübt, war wegen Mordes und Vergewaltigung vorbestraft und floh bereits dreimal aus dem Gefängnis.
16.12 Uhr: Ex-Justizminister Barr nennt Trumps Betrugsvorwürfe "Schwachsinn"
Der frühere US-Justizminister William Barr hat die Behauptungen von Ex-Präsident Donald Trump über massiven Wahlbetrug als "Schwachsinn" bezeichnet. Auch die Vorwürfe, dass bei der Präsidentenwahl vergangenes Jahr Wahlmaschinen manipuliert worden seien, seien Unsinn. "Das war alles Schwachsinn", sagte Barr nach einem Bericht des Magazins "The Atlantic" dem Journalisten Jonathan Karl. Der Reporter des US-Fernsehsenders ABC hat ein Buch über das Ende von Trumps Amtszeit verfasst.
Der Ex-Präsident revanchierte sich am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit einer bissigen Stellungnahme. Barr sei "in jeder Hinsicht eine Enttäuschung" gewesen, schrieb Trump. Dessen "Schwäche" habe dem "Verbrechen des Jahrhunderts" Vorschub geleistet, schrieb er mit Blick auf seine Vorwürfe. Bei der Wahl im November hatte der Republikaner gegen den demokratischen Kandidaten Joe Biden verloren.
16.08 Uhr: Zwei in Mali verletzte Soldaten in Koblenz auf Intensivstation
Zwei von insgesamt zwölf bei dem Anschlag in Mali verletzten Bundeswehrsoldaten sind derzeit auf der Intensivstation des Bundeswehrzentralkrankenhauses in Koblenz. "Beide sind in einem erfreulich stabilen Zustand", sagte Oberstarzt Michael Braun, Klinischer Direktor im Zentralkrankenhaus, in Koblenz. Beide seien wach und ansprechbar. Erwin Kollig, ebenfalls Klinischer Direktor und Oberstarzt, sagte, die Verletzungen der anderen sechs Soldaten, die ebenfalls in Koblenz im Krankenhaus liegen, seien sehr unterschiedlich. Einer könne eventuell schon Ende dieser Woche die Klinik wieder verlassen, ein anderer werde vermutlich mehrere Woche oder mehrere Monate bleiben müssen.
15.50 Uhr: Polizei nimmt 32-Jährigen nach mutmaßlichem Messerangriff fest
Die Polizei hat einen 32 Jahre alten Tatverdächtigen nach einem mutmaßlichen Messerangriff in Erfurt festgenommen. Die Beamten fanden den Mann verletzt in seiner Wohnung, wie die Polizei mitteilte. Die Verletzungen habe er sich vermutlich selbst zugefügt, hieß es. Er soll am Morgen im Erfurter Stadtteil Wiesenhügel zwei Männer mutmaßlich mit einem Messer attackiert und dabei schwer verletzt haben. Die beiden 45 und 68 Jahre alten Männer erlitten Schnittwunden und wurden in Krankenhäusern behandelt und operiert. Lebensgefahr bestand bei beiden aber nicht.
Der mutmaßliche Täter war zunächst unerkannt geflüchtet, konnte aber später durch Ermittlungen als Verdächtiger identifiziert und schließlich festgenommen werden. Für die Festnahme kam eine Spezialeinheit des Landeskriminalamtes zum Einsatz. Der 32-Jährige kam in ein Krankenhaus.
15.47 Uhr: Schmidt-Chanasit fordert Klarheit über Corona-Auffrischungsimpfungen
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat bis zum Herbst Klarheit über Corona-Auffrischungsimpfungen verlangt. "Diese Daten muss man jetzt unbedingt in den nächsten Wochen und Monaten erbringen", sagte der Forscher vom Bernhard-Nocht-Institut dem Hörfunksender MDR Aktuell. Man müsse genau wissen, ob etwa 80-Jährige ein drittes Mal geimpft werden müssten, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. "Das ist eine ganz wichtige Frage, damit wir nicht wieder so in den Herbst hineinstolpern und plötzlich sehen, da passiert etwas in den Alten- und Pflegeheimen, obwohl wir geimpft haben."
15.36 Uhr: Studie: 45 Wochen zwischen Astrazeneca-Erst- und Zweitimpfung verbessert Schutz
Ein Zeitabstand von mehreren Monaten zwischen der ersten und zweiten Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs verstärkt einer neuen Studie zufolge die Immunität gegen das Coronavirus. Laut der Studie der Universität Oxford, die an der Entwicklung des Vakzins beteiligt war, ist die Immunreaktion deutlich stärker, wenn zwischen Erst- und Zweitimpfung bis zu 45 Wochen liegen.
Eine mit einem Abstand von sechs Monaten verabreichte dritte Dosis führt demnach ebenfalls zu einem "erheblichen Anstieg" an Antikörpern und fördert die Immunreaktion – auch gegen Virusvarianten.
14:11 Uhr: Scheuer: 80 Treffen mit Autoindustrie – nur eins mit Umweltverbänden
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat seit seinem Amtsantritt 80 Mal direkt Kontakt mit Vertretern der Autoindustrie gehabt – und nur einmal mit Umweltverbänden. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Sven-Christian Kindler hervor, die der Nachrichtenagentur DPA vorlag.
In der Antwort des Ministeriums werden sämtliche Treffen, Videokonferenzen oder Telefonate mit Vertretern der Autoindustrie seit dem Amtsantritt von Scheuer im März 2018 aufgeführt. So traf Scheuer sich mit Automanagern bei "Autogipfeln", führte aber auch direkte Telefonate oder begegnete zum Beispiel den Vorstandschefs von VW und Daimler.
Laut Liste kam Scheuer einmal mit Vertretern von Umweltorganisationen zusammen, und zwar Ende Januar 2020 bei einem parlamentarischen Abend der "Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität" (NPM) - anwesend waren auch Vertreter der Automobilindustrie. In der Antwort des Ministeriums heißt es, die Daten seien möglicherweise nicht vollständig. Es gebe keine Verpflichtung, sämtliche geführte Gespräche zu erfassen.
13.56 Uhr: Französische Pfadfinder errichten größten Kapla-Turm der Welt mit 18,76 Metern
Mit mehr als 11.000 der kleinen Kapla-Holzstäbchen, wie sie normalerweise in Spielzeugkisten auf der ganzen Welt zu finden sind, haben vier französische Pfadfinder an diesem Wochenende in Mulhouse einen 18,76 Meter hohen Turm errichtet – und damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Bisheriger Rekordhalter war nach Angaben der Organisatoren mit 18,4 Metern ein Turm aus Lyon.
"Wir dachten uns, warum nicht dieses verrückte Projekt angehen," sagte der 15-jährige Jonathan Wild, einer der Konstrukteure. Er und seine drei Pfadfinder-Kollegen aus Grenoble brauchten vier Tage, um den Rekord zu brechen. Dafür sind sie ins ostfranzösische Mulhouse gereist, wo es in einer Halle die mit 25 Metern höchste Kletterwand Frankreichs gibt. Dort errichteten sie dann den Turm aus 11.200 Kapla-Hölzern.
13.11 Uhr: Eine Million Euro Schmerzensgeld wegen Hirnschäden nach Antibiotikainfusion
Wegen schwerster Hirnschäden nach einer tragischen Verkettung von Ereignissen während einer Antibiotikainfusion in einem Krankenhaus hat das Landgericht im hessischen Limburg einem Jungen ein Schmerzensgeld von einer Million Euro zugesprochen. Es verurteilte die Klinik sowie das an der Behandlung beteiligte Fachpersonal zudem dazu, zusätzlich alle künftig entstehenden weiteren Folgekosten zu tragen, wie das Gericht mitteilte.
Nach Gerichtsangaben hatte der zum Zeitpunkt des Geschehens etwa einjährige Junge sich über die Verabreichung des Antibiotikums über einen Venenzugang derart aufgeregt, dass er sich an einem unmittelbar zuvor gegessenen Stück Apfel verschluckte. Die vom Klinikpersonal ergriffenen Rettungsmaßnahmen waren demnach zudem fehlerhaft und erwiesen sich sogar als "schädlich". In der Folge erlitt der Junge gravierende Hirnschäden und ist schwerbehindert.
12.51 Uhr: Bund plant derzeit keine strengeren Corona-Kontrollen bei Einreisenden
Die Bundesregierung lehnt eine Verschärfung der Einreisebestimmungen wegen der Corona-Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt ab. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sehe "momentan keine Veranlassung für stationäre Grenzkontrollen", sagte ein Sprecher seines Ministeriums in Berlin. Auch das Bundesgesundheitsministerium erklärte, es sei "zur Zeit keine Änderung der Einreiseverordnung" geplant. es gebe derzeit schon ein "recht striktes Einreiseregime", sagte ein Sprecher.
Angesichts der Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus waren zuvor von Landespolitikern Forderungen nach schärferen Bestimmungen bei der Einreise erhoben worden – etwa nach einer Pflichtquarantäne für alle nicht geimpften Reiserückkehrer aus Risikogebieten und Hochinzidenzgebieten.
12.36 Uhr: RKI: Jeder zehnte Landkreis mit Inzidenz von 0
Rund jeder zehnte Landkreis in Deutschland hat nach RKI-Angaben in den vergangenen sieben Tagen keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach lag die 7-Tage-Inzidenz in 40 von 412 erfassten Kreisen und kreisfreien Städten bei 0. In weiteren 45 Kreisen gab es jeweils nur einen Fall. Zu bedenken ist, dass es zu Nachmeldungen kommen kann.
In knapp 50 Kreisen lag die Inzidenz noch höher als 10, Schlusslicht ist der Landkreis Lichtenfels in Bayern mit 46,4. Bei den Bundesländern ist die Inzidenz in Sachsen-Anhalt an niedrigsten (1,9), in Hamburg an höchsten (10,0). Die bundesweite Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche – gab das RKI mit 5,6 an.
12.33 Uhr: Verband: Fast 2000 antisemitische Vorfälle im vergangenen Jahr
Deutschlandweit sind nach Daten des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) im vergangenen Jahr 1909 antisemitische Vorfälle erfasst worden. Im Jahr davor waren es noch 1252 gewesen. Allerdings hat der Bundesverband diesmal 472 Vorfälle aus Bundesländern einbezogen, in denen es keine Rias-Meldestellen gibt und die zuvor nicht berücksichtigt worden waren. Der Großteil der Vorfälle (1449) entfiel 2020 auf die Kategorie verletzendes Verhalten, wie aus dem in Berlin vorgestellten Rias-Jahresbericht hervorgeht. Dazu zählen unter anderem antisemitische Beschimpfungen. Hier gab es Rias zufolge eine Zunahme. Die Zahl der bekannt gewordenen gewaltsamen Angriffe auf Jüdinnen und Juden ging dagegen von 109 auf 96 zurück, die der Bedrohungen von 58 auf 39.
12.18 Uhr: Griechenland zahlt jungen Leuten für Erstimpfung 150 Euro
In Griechenland erhalten junge Leute künftig eine Bezahlkarte im Wert von 150 Euro, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Dies kündigte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis in Athen an. Das Angebot richtet sich an 940.000 junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren. Insgesamt sind dafür bis zu 141 Millionen Euro eingeplant. Ziel ist, dass in dem 11-Millionen-Einwohner-Land bis Ende Juli knapp 60 Prozent der Bevölkerung voll geimpft sind.
Die so genannte Freiheitskarte sei als Dank für die Geduld junger Menschen während der Pandemie gedacht, aber auch als Anreiz, sich impfen zu lassen, sagte Mitsotakis. Sie kann für Hotelbuchungen, Fähr- und Flugtickets sowie Konzerte und Museumsbesuche genutzt werden.
12.05 Uhr: Kartellamt: Grünes Licht für Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen
Das Bundeskartellamt hat keine Einwände gegen den Zusammenschluss der beiden größten deutschen Wohnimmobilienkonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen. "Die gemeinsamen Marktanteile der Unternehmen rechtfertigen keine wettbewerbsrechtliche Untersagung", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt in Bonn. Die Wettbewerbsbehörde habe deshalb grünes Licht für die geplante Übernahme gegeben.
Mundt betonte, dem Bundeskartellamt sei natürlich auch bewusst, wie angespannt die Wohnungssituation in Berlin und vielen anderen Großstädten sei. "Wir haben die verschiedenen regionalen Wohnungsmärkte daher sorgfältig geprüft." Doch seien durch den Zusammenschluss keine erheblichen Beeinträchtigungen des Wettbewerbs auf dem Mietmarkt auf lokaler oder regionaler Ebene zu erwarten.
12.03 Uhr: Lastwagen prallt in Japan in Kinder – Zwei Tote
In Japan ist ein Lastwagen bei einem Unfall in eine Gruppe von Schulkindern geprallt und hat zwei von ihnen getötet. Wie der japanische Fernsehsender NHK aus Tokios Nachbarprovinz Chiba berichtete, erlitten drei weitere Kinder schwere Verletzungen. Zunächst war bei den zwei verstorbenen Grundschülern "Herz- und Atemstillstand" diagnostiziert worden, eine in Japan oft benutzte Formulierung, bevor der Tod von Menschen amtlich bestätigt wird. Wie NHK unter Berufung auf Polizei und Feuerwehr berichtete, erlagen die beiden Kinder ihren Verletzungen. Der 60 Jahre alte Fahrer des Lastwagens wurde von der Polizei festgenommen.
11.32 Uhr: Ukraine und USA beginnen gemeinsames Seemanöver im Schwarzen Meer
In der südukrainischen Hafenstadt Odessa hat ungeachtet der Kritik aus Russland das jährliche Seemanöver "Sea Breeze" (Meeresbrise) begonnen. Das teilte die ukrainische Marine mit und veröffentlichte ein Video von der Eröffnung des Militärmanövers auf Facebook. In den kommenden zwei Wochen werden im nordwestlichen Schwarzen Meer Soldaten und Matrosen aus der Ukraine, den USA und weiteren knapp 30 Ländern üben.
US-Angaben nach sind etwa 5000 Soldaten, rund 30 Schiffe sowie 40 Flugzeuge und Hubschrauber beteiligt. Trainiert werden unter anderem Landungsoperationen und Luftabwehr. Die Übungen werden seit 1997 regelmäßig abgehalten. Russland hatte die USA als Co-Gastgeber aufgerufen, auf das Manöver zu verzichten.
10.56 Uhr: Schwedens Ministerpräsident Löfven tritt nach Misstrauensvotum zurück
Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven hat eine Woche nach dem verlorenen Misstrauensvotum seinen Rücktritt eingereicht. Mit seiner Entscheidung wolle er vorgezogene Neuwahlen verhindern, die "nicht das Beste für Schweden" seien, sagte der Chef der Sozialdemokraten auf einer Pressekonferenz. Damit liegt es nun am Parlamentspräsidenten, mit der Suche nach einem Nachfolger zu beginnen.
Bei dem Votum hatten 181 der 349 Abgeordneten im Parlament Löfven am vergangenen Montag in Stockholm das Misstrauen ausgesprochen. Innerhalb einer Woche musste er entweder seinen Rücktritt erklären oder Neuwahlen ausrufen. Letztere hätten jedoch zusätzlich zu den regulären Parlamentswahlen im kommenden Jahr stattfinden müssen – die Schweden wären so zweimal innerhalb eines Jahres zur Abstimmung aufgefordert worden.
Der 63-Jährige ist der erste Regierungschef Schwedens, der durch ein Misstrauensvotum gestürzt wurde. Parlamentspräsident Andreas Norlen wird nun Verhandlungen über einen neuen Ministerpräsidenten zwischen den Parteien eröffnen. Experten zufolge könnte Löfven dabei wieder zum Zug kommen.
10.55 Uhr: Erneuerbare decken im ersten Halbjahr 43 Prozent des Stromverbrauchs
Strom aus Wind, Sonne oder Biomasse hat im ersten Halbjahr rund 43 Prozent des Verbrauchs hierzulande abgedeckt. Das waren rund sieben Prozentpunkte weniger als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres, wie der Bundesverband der Energiewirtschaft mitteilte. Verantwortlich war demnach vor allem das Wetter: 2020 gab es Rekorde bei der Stromerzeugung aus Solarenergie und Windenergie an Land, 2021 dagegen war insbesondere das erste Quartal ungewöhnlich windstill und arm an Sonnenstunden.
10.33 Uhr: Mutmaßlicher Messerangriff in Erfurt: Täter auf der Flucht
Ein Unbekannter hat am Morgen in Erfurt zwei Menschen laut Polizei-Angaben mutmaßlich mit einem Messer angegriffen und verletzt. Der Angreifer sei anschließend geflüchtet, teilte die Polizei mit. Die beiden Opfer sind im Alter von 45 und 68 Jahren.
Zur Schwere der Verletzungen konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Beide Opfer kamen aber in ein Krankenhaus. Die Fahndung nach dem Flüchtigen mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers lief am Morgen noch.
10.26 Uhr: Tschechiens Präsident löst mit Kritik an Transgender Empörung aus
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat mit negativen Äußerungen über Transgender-Menschen Empörung ausgelöst. Zeman kritisierte geschlechtsangleichende Operationen und ein für Anfang August geplantes LGBT-Festival in Prag in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN Prima News scharf. Wer eine geschlechtsangleichende Operation vornehmen lasse, begehe "die Straftat der Selbstverstümmelung", sagte Zeman in dem Interview. "Jeder medizinische Eingriff ist ein Risiko – und diese Transgender-Leute sind mir wirklich von tiefster Seele zuwider", so der 76-Jährige.
Transgender bedeutet, dass das eigene Geschlecht nicht mit den körperlichen Merkmalen übereinstimmt. Vertreter der LGBT-Gemeinde – die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender – beschuldigten Zeman, Hass zu verbreiten. Äußerungen wie diese würden sich negativ auf die psychische Gesundheit von LGBT-Personen auswirken.
9.50 Uhr: Islamwissenschaftler bewerten Funde nach Messerangriff von Würzburg
Die in der Obdachlosenunterkunft des Messerangreifers von Würzburg gefundenen Gegenstände werden derzeit von Islamwissenschaftlern bewertet. "Aber wir sind bei Weitem noch nicht so weit, dass wir sagen können, wir haben es ausgewertet", sagte ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) in München. Zu den Funden zählen auch zwei Handys. "Wir gehen davon aus, dass sie ihm gehören", sagte der Sprecher mit Verweis auf den 24 Jahre alten Verdächtigen aus dem afrikanischen Bürgerkriegsland Somalia.
Welche weiteren Gegenstände nun untersucht und bewertet werden, sagte der Sprecher nicht. Damit ist unklar, ob unter anderem auch Schriftstücke entdeckt wurden, die auf ein politisches Motiv hindeuten könnten.

9.43 Uhr: Dutzende Festnahmen nach illegalem Rave in England
Nach einer illegalen Rave-Party mit bis zu 2000 Teilnehmern in Südengland hat die Polizei mehr als 50 Menschen festgenommen. Grund seien unter anderem Drogendelikte, Diebstahl und Fahren unter Alkoholeinfluss, teilte die Polizei in der Grafschaft West Sussex in der Nacht mit. Weitere Festnahmen seien zu erwarten. Die Behörden sprachen von einer "völligen Missachtung" der Corona-Regeln in der Kleinstadt Steyning nahe dem Ärmelkanal. Bei dem Einsatz am frühen Sonntagmorgen seien auch Musikausrüstung und Lichtsysteme beschlagnahmt worden.
Den Organisatoren droht nun eine Geldstrafe von bis zu 10.000 Pfund (rund 11.600 Euro). Unter den geltenden Corona-Regeln sind im Freien nur Treffen von höchstens 30 Menschen erlaubt.
9.32 Uhr: Hongkong: Führender Journalist von "Apple Daily" festgenommen
In Hongkong ist ein prominenter Journalist der China-kritischen Zeitung "Apple Daily" festgenommen worden. Fung Wai Kong wurde am Sonntag am Flughafen der chinesischen Sonderverwaltungszone festgenommen, als er aus Hongkong ausreisen wollte, wie örtliche Medien berichteten. "Apple Daily" war in der vergangenen Woche zum letzten Mal erschienen, nachdem die Hongkonger Behörden den Druck auf das mit der Demokratiebewegung verbündete Blatt massiv erhöht hatten.
Der 57-jährige Fung Wai Kong war der leitende Kommentare-Autor auf der englischsprachigen Website von "Apple Daily". Seine Artikel veröffentlichte er unter dem Namen Lo Fung. Die Hongkonger Polizei bestätigte die Festnahme eines 57-Jährigen am Flughafen, der sich "mit ausländischen Staaten oder ausländischen Mächten" verschworen habe, "um die nationale Sicherheit zu gefährden". Den Namen des Festgenommenen nannte die Polizei nicht. Mehrere Medien berichteten jedoch, dass es sich um Fung Wai Kong handelte.
9.11 Uhr: Britischer Minister und Top-Militärs nach Corona-Fall in Quarantäne
Die britischen Streitkräfte werden wegen eines Corona-Falls in der obersten Leitungsebene in den kommenden Tagen aus der Distanz geführt. Die gesamte Spitze samt Verteidigungsminister Ben Wallace ist für zehn Tage in häuslicher Quarantäne, wie das Verteidigungsministerium in London in der Nacht bestätigte.
Wallace sowie die Chefs von Marine, Luftwaffe und Strategic Command, das etwa dem Einsatzführungskommando entspricht, hätten sich in Selbstisolation begeben, nachdem der militärische Oberbefehlshaber Nicolas Carter am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Spitzenmilitärs hatten sich am Donnerstag mit Wallace getroffen.
8.42 Uhr: Arbeitsagenturen erwarten starke Verbesserung am Arbeitsmarkt
Die Arbeitsagenturen in Deutschland erwarten eine starke Verbesserung der Arbeitsmarktlage in den kommenden Monaten. "Die Infektionszahlen in Deutschland sind niedrig und die Weltkonjunktur zieht an. Jetzt ist das Zeitfenster da für eine starke Arbeitsmarkterholung", erklärte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das IAB-Arbeitsmarktbarometer stieg um 2,7 Punkte auf 107,4 Punkte – und damit auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen.
"Der noch immer große Rückstand gegenüber dem, was ohne Kriseneffekte erreichbar gewesen wäre, könnte verringert werden", erklärte Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. Ein Risiko bleibe allerdings durch eine mögliche erneute Zunahme des Infektionsgeschehens im Zuge der Ausbreitung neuer Virusmutationen und damit verbundener Eindämmungsmaßnahmen.
8.27 Uhr: Italien hebt Maskenpflicht und letzte Ausgangssperre auf
Angesichts sinkender Corona-Fallzahlen ist in Italien die Maskenpflicht im Freien aufgehoben worden. Landesweit gilt die Pflicht zum Tragen einer Mundmaske nun nur noch in öffentlich zugänglichen Innenräumen sowie an stark frequentierten Orten an der frischen Luft. Auch die letzte noch geltende regionale Ausgangssperre fiel weg. Im nordwestlichen Aostatal wurde die nächtliche Sperrstunde zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens aufgehoben.
Ein Drittel der italienischen Bevölkerung über zwölf Jahren war nach Angaben der Regierung bis Sonntag geimpft worden – insgesamt mehr als 17,5 Millionen Menschen. Trotz der Fortschritte mahnte Gesundheitsminister Roberto Speranza die Bevölkerung, wachsam zu bleiben. "Der Kampf ist noch nicht vorbei", sagte er. Auch für Touristen aus der Europäischen Union, Großbritannien, den USA, Kanada und Japan, ist die Einreise wieder ohne Quarantäne möglich – wenn sie geimpft sind oder einen negativen Test vorweisen können.
8.24 Uhr: Extreme Hitzewelle im Westen von Kanada und der USA
Der Westen Kanadas und der Nordwesten der USA werden von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. In der Ortschaft Lytton in der kanadischen Provinz British Columbia wurde am Sonntag die Rekordtemperatur von 46,6 Grad Celsius gemessen. Dies ist die höchste Temperatur, die jemals in Kanada verzeichnet wurde, wie das Umweltministerium des Landes mitteilte. Temperaturen von über 40 Grad wurden am Wochenende in ganz British Columbia gemessen.
Die zuvor höchste gemessene Temperatur in Kanada betrug 45 Grad Celsius und war im Juli 1937 in zwei Städten der Provinz Saskatchewan verzeichnet worden. Das Umweltministerium gab wegen der extremen Hitze Warnungen für British Columbia und die Provinz Alberta sowie für Teile von Saskatchewan, Yukon und der Northwest Territories heraus. Die Hitzewelle werde die ganze Woche über andauern, hieß es. Die Temperaturen würden zehn bis 15 Grad über den Normalwerten liegen.
Eine ähnliche Warnung vor einer "gefährlichen Hitzewelle" veröffentlichte der nationale Wetterdienst der USA für die nordwestlichen Bundesstaaten Washington und Oregon. Für diesen Montag wurde dort eine Rekordhitze in den Großstädten Seattle und Portland erwartet.
8.09 Uhr: Corona-Zahlen in Thailand steigen – neue Einschränkungen in Bangkok
Wenige Tage vor der geplanten Öffnung der Urlaubsinsel Phuket für geimpfte Reisende sind die Corona-Zahlen in Thailand weiter gestiegen. Die Behörden meldeten 5406 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Nur im Mai wurden bislang an zwei Tagen höhere Zahlen verzeichnet. "Die Fallzahlen in Thailand steigen jetzt schneller als in jedem europäischen Land außer Großbritannien", schrieb die Zeitung "Bangkok Post".
Die Einschränkungen in der Hauptstadt Bangkok und fünf weiteren Provinzen wurden erneut verschärft. So wird das Essen in Restaurants wieder verboten, nur noch Speisen zur Mitnahme oder Lieferung sind erlaubt. Einkaufszentren müssen um 21.00 Uhr schließen, Treffen werden auf maximal 20 Personen begrenzt. Die Maßnahmen sollen zunächst für 30 Tage gelten.
8.00 Uhr: Immunologe: Delta-Variante wird noch im Juli vorherrschen
Der Immunologe Carsten Watzl rechnet damit, dass die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus noch im Juli die vorherrschende Mutante in Deutschland sein wird. Aktuell dürften 30 Prozent der Neuinfektionen auf die Delta-Variante zurückzuführen sein, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie im ZDF-"Morgenmagazin". Im Juli dürfte seiner Ansicht nach die 50-Prozent-Marke überschritten werden. Das Gute sei, dass sich dies auf sehr niedrigem Niveau abspiele.
Watzl riet aktuell nicht dazu, den Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfungen zu verkürzen. Derzeit gebe es noch nicht genügend Impfstoff. Er plädierte dafür, die empfohlenen Abstände beizubehalten und möglichst viele Erstimpfungen zu verabreichen. Wenn das derzeitige Tempo der Impfkampagne beibehalten werde, dürften im September auch sämtliche Zweitimpfungen verabreicht worden sein. Wenn mehr Impfstoff geliefert werde, gehe das auch schneller.
5.24 Uhr: Maas warnt vor wachsendem Einfluss des IS
Vor einem Treffen der Anti-IS-Koalition in Rom hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) vor einem wachsenden Einfluss der Dschihadistenmiliz gewarnt. "Der IS in Irak und Syrien ist zurückgedrängt, aber nicht geschlagen, in anderen Regionen gewinnt er sogar an Einfluss", erklärte Maas. "In Rom werden wir deutlich machen: Wir lassen den Terroristen keinen Fußbreit, auch nicht in Afrika."
Von Rom reist Maas weiter zu einem Treffen der "Syria Small Group" nach Bari, am Dienstag nimmt er im süditalienischen Matera am G20-Außenministertreffen teil. Ziel des G20-Treffens sei es, die Weichen zu stellen für den weltweiten Kampf gegen die Pandemie, erklärte Maas. "Jetzt ist die Zeit, die globalen Gesundheitsstrukturen für die kommende Gesundheitskrise fit zu machen. Wir müssen die Weltwirtschaft wieder auf die Beine bringen."
4.32 Uhr: RKI registriert 219 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,6
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 219 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Morgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 346 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,6 an (Vortag: 5,7; Vorwoche: 8,6).
Der Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI zufolge am Sonntagabend bei 0,82 (Vortag: ebenfalls 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
4.07 Uhr: Moskau verschärft Corona-Regeln wieder
Angesichts des dramatischen Anstiegs der Infektionen mit der Delta-Variante des Coronavirus treten in der russischen Hauptstadt Moskau verschärfte Pandemie-Bestimmungen in Kraft. Unternehmen müssen die Anzahl ihrer Mitarbeiter im Büro um 30 Prozent reduzieren. Geimpfte Mitarbeiter sind davon ausgenommen. Zudem müssen alle Arbeitnehmer über 65 Jahre sowie diejenigen mit Vorerkrankungen von zu Hause aus arbeiten.
Die Stadt führt ab diesem Montag auch einen "Anti-Covid-Pass" für das Ausgehen ein. Dieser erlaubt nur Bewohnern den Zutritt zu Restaurants, die geimpft wurden, in den vergangenen sechs Monaten krank waren oder einen aktuellen negativen PCR-Test vorweisen können. In Moskau werden nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin derzeit täglich fast 2000 Infizierte in die Krankenhäuser eingeliefert. Am Sonntag vermeldeten die Behörden 144 Todesopfer innerhalb von 24 Stunden – das ist die höchste Zahl in einer russischen Stadt seit Beginn der Pandemie.
3.48 Uhr: Frankreich: Macron und Le Pen nach Wahlschlappe in Erklärungsnot
Nach einer schweren Schlappe bei den Regionalwahlen sind sowohl der französische Staatschef Emmanuel Macron als auch die Rechtspopulistin Marine Le Pen in Erklärungsnot geraten. Macrons Partei LREM ging in der zweiten Runde am Sonntag in keiner einzigen Region als Sieger hervor. Le Pens Partei scheiterte nach Hochrechnungen mit dem erklärten Vorhaben, erstmals eine Region zu erobern und damit eine Machtbastion zu schaffen.
Die Regionen, die weniger Kompetenzen als die deutschen Bundesländer haben, blieben ganz überwiegend in den Händen der bürgerlichen Rechten und der Linken. Die Wahlbeteiligung blieb sehr niedrig – etwa zwei von drei Wahlberechtigten blieben der Abstimmung fern.
2.30 Uhr: Unbeteiligter bei Streit am Times Square angeschossen
Am belebten New Yorker Times Square hat es eine Schießerei gegeben, bei dem ein Unbeteiligter verletzt worden ist. Der 21-Jährige sei von einer Kugel im Rücken getroffen worden, als er am Sonntagnachmittag (Ortszeit) mit seiner Familie über den Broadway gegangen sei, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Der junge Mann sei zum "unbeabsichtigten Ziel eines Streit zwischen zwei Männern" geworden. Festnahmen habe es zunächst nicht gegeben.
Medienberichten zufolge hielt sich der 21-Jährige zu einem Besuch in der Ostküstenmetropole auf. Nach Angaben des Polizeisprechers wird er in einem Krankenhaus behandelt, Lebensgefahr bestehe nicht. Die Polizei ermittle zu dem Vorfall, hieß es weiter.
2.00 Uhr: USA fliegen Luftangriffe an syrisch-irakischer Grenze
Die US-Armee hat nach Angaben des Pentagon gezielte Luftangriffe auf Einrichtungen pro-iranischer Milizen in der syrisch-irakischen Grenzregion ausgeführt. US-Präsident Joe Biden habe die "präzisen Defensiv-Angriffe" autorisiert, teilte der Pressesprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Den Angriffen seien Anschläge "pro-iranischer Gruppierungen auf US-Interessen im Irak" vorausgegangen.
Seit Bidens Amtsantritt Ende Januar gab es bereits dutzende Bomben- oder Raketenangriffe auf Soldaten oder Zivilisten der Vereinigten Staaten im Irak. Die USA machten wiederholt pro-iranische Milizen wie die schiitischen Hisbollah-Brigaden für die Anschläge verantwortlich.