Erst rast der erste schwere Herbststurm über Deutschland, danach folgt ein "Martins-Sommer" mit frühlingshaften Temperaturen. Orkantief "Carmen" hat am Donnerstag Kurs auf Deutschland genommen. Wetterexperten erwarten, dass die Ausläufer mit heftigem Regen, starken Böen und einzelnen Gewittern von Nordwesten nach Südosten übers Land ziehen.
"An der Küste geht es los", sagte der Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Entwurzelte Bäume und Gebäudeschäden seien zu erwarten. Für Teile der Nordseeküste galten am Donnerstagvormittag bereits Unwetterwarnungen.
Der Sturm soll in der Nacht zum Freitag seine größte Stärke erreichen. Bis ins Flachland seien Sturmböen der Stärke zehn zu erwarten, auf den Mittelgebirgsgipfeln müsse mit Orkanböen der Stärke 12 gerechnet werden, warnte Herold. Auch am Freitag sei noch mit heftigem Wind zu rechnen, an der Nordsee auch mit orkanartigen Böen.
Fast 20 Grad Wärme im Südwesten
Den Prognosen zufolge dreht der Wind dann am Wochenende, und subtropische Luft beschert dem Südwesten am Samstag fast 20 Grad Wärme. Auch sonst liegen die Temperaturen örtlich über 15 Grad, im Norden ist es dazu allerdings ungemütlich und regnerisch.
Nach den Erfahrungen der Meteorologen kommt es um den 11. November - dem Namenstag des Heiligen Martin - häufig zu einer milden Wetterphase, deshalb wird dieses Phänomen "Martins-Sommer" genannt. "Oft ist es der letzte markante Warmluftvorstoß vor der kalten Jahreszeit", erklärte Herold.