Osthoff-Entführung Die Entführer lockte Bargeld

Die Deutsche Susanne Osthoff ist vermutlich entführt worden, weil sie bei der Fahrt im Irak viel Bargeld bei sich hatte.

Am Tag ihrer Entführung habe Osthoff 17.000 Dollar von der deutschen Botschaft in Bagdad abgeholt, um damit eine Baufirma für ein Hilfsprojekt zu bezahlen, zitierte die "Bild"-Zeitung am Freitag den früheren Handelsattache der DDR, Rolfeckhard Giermann. Osthoffs Fahrer habe die Deutsche an die Entführer verkauft. Er habe ihnen gesagt, er habe eine Deutsche mit viel Geld im Taxi. Die Entführer hätten zunächst gar nicht gewusst, wen sie gekidnappt hätten, und Osthoff im Stamm der Dulaimi "immer weiter nach oben gereicht". Schließlich habe man Osthoff erkannt und freigelassen, das Geld sei jedoch weg. Osthoff selbst habe im Irak weder einen festen Wohnsitz noch ein regelmäßiges Einkommen gehabt.

Keine Kenntnis über Gegenleistungen

Giermann sei fünf Jahre lang an der Botschaft in Bagdad beschäftigt gewesen und habe in den vergangenen Monaten engen Kontakt zu Osthoff gehalten, berichtete die Zeitung. Gemeinsam mit ihr habe er in der kurdischen Stadt Erbil im Nordirak ein deutsches Kulturzentrum aufbauen wollen.

Osthoff war Ende November auf einer Überlandfahrt entführt und nach drei Wochen Geiselhaft frei gelassen worden. Auf einem der ARD zugespielten Video hatten die Entführer gedroht, Osthoff zu töten, wenn Deutschland nicht die Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung einstelle. Ob es für die Freilassung Gegenleistungen gegeben hat, ist unklar.

Reuters

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