In Pakistan ist ein Mann festgenommen worden, der seine neugeborene Tochter mit fünf Schüssen getötet haben soll. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, erschoss der Mann das erst eine Woche alte Mädchen aus Enttäuschung darüber, dass sein erstgeborenes Kind kein Junge war. Im stark patriarchalisch geprägten Pakistan gelten Söhne als besserer Garant für finanzielle Sicherheit. Mädchen und Frauen sehen sich sehr häufig Gewalt ausgesetzt.
Der Mord an der kleinen Jannat Fatima hatte sich den Angaben zufolge am Sonntag in der Stadt Mianwali in der zentralen Provinz Punjab ereignet. Nach einer mehrtägigen Fahndung und mehreren Razzien wurde der Vater schließlich am Mittwochabend festgenommen.
Frauenrechte weltweit: Wie steht es um die Gleichberechtigung?

Frauenhandel ist weltweit ein großes Problem. In Europa gelten Russland, Ukraine und Rumänien als sogenannte Lieferländer, die Frauen oft zur Zwangsprositution in westliche Länder bringen. Aber auch in allen anderen Ländern der Welt gibt es immer noch die Ware Frau, die lukrativ verkauft wird. Terrres des Femmes e.V. geht davon aus, dass rund achtzig Prozent des weltweiten Menschenhandels mit Frauen betrieben wird. Die vereinten Nationen klassifizieren Deutschland als eines der Hauptzielländer, wenn es um Menschenhandel geht.
Pakistaner sei "sehr wütend" wegen des Geschlechts seines Kindes gewesen
Polizeisprecher Zarrar Khan sagte, der Mann habe sich vor der Tat drei oder vier Tage lang beklagt, dass er sich keine Tochter, sondern einen Sohn gewünscht habe. Er sei "sehr wütend" über die Geburt des Mädchens gewesen. Dies bestätigte auch seine Frau.

Der Mord an dem neugeborenen Mädchen ereignete sich nur knapp einen Monat, nachdem einer schwangeren pakistanischen Frau mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen worden war. Ein selbst ernannter Wunderheiler hatte gesagt, dies stelle sicher, dass die Frau einen Jungen zur Welt bringe. Die Mutter von drei Töchtern hatte gesagt, dass sie erneut ein Mädchen erwarte.