Buntes Konfetti, ein symbolischer Korkenknall und ein Klopfer auf die eigene Schulter. Deutschland belegt im "Global Gender Gap Report 2020" den zehnten Platz und feiert sich dafür selbst. Dabei gleicht der kleine Fortschritt einem Stillstand, weil wir uns auf Punkten ausruhen, die endlich sind. Schuld daran ist auch eine Politik, die viel zu lange glaubte, es reiche aus ein weibliches Staatsoberhaupt zu haben und ansonsten nichts mehr für die Gleichberechtigung tun zu müssen.
Das Weltwirtschaftsforum untersuchte für den Bericht 153 Staaten in vier Kategorien: Wirtschaft (Gehälter und Chancen auf Führungspositionen), Zugang zu Bildung, politische Mitwirkungsmöglichkeiten sowie Gesundheit. An der Spitze hält sich seit elf Jahren Island. Der Inselstaat hat die Lücke zwischen Männern und Frauen laut der Studie zu fast 88 Prozent geschlossen. Spanien hat im vergangenen Jahr hart an seiner Position im Ranking gearbeitet, sich um sagenhafte 21 Plätze verbessert und Deutschland hinter sich gelassen. Das liegt besonders daran, dass Beruf und Familie in Spanien vereinbar sind und Frauen sogar eine Mehrheit in der Regierung bilden.
Aber nicht nur politisch gibt es Probleme, wenn es um Frauenrechte geht. Häusliche Gewalt, Frauenhandel, körperliche Misshandlung in Form von Beschneidungen: Frauen weltweit leben immer noch mit diesen Problemen.