Rettungskräfte in New Orleans "Wir können nicht alle retten"

Die Rettungskräfte in New Orleans arbeiten bis zur totalen Erschöpfung - dennoch kommt für viele in der überfluteten Stadt jede Hilfe zu spät.

Den Helfern im Katastrophengebiet in den US-Südstaaten läuft die Zeit davon. Die Rettungskräfte in New Orleans werden nicht allen Opfern des Hurrikans "Katrina" helfen können. Ein Hauptmann der Küstenwache sagte dem Nachrichtensender CNN am Montag, obwohl alle seine Männer bis zur totalen Erschöpfung arbeiteten, werde für viele die Hilfe zu spät kommen. Auch in der Umgebung von New Orleans begann knapp eine Woche nach dem Zerstörungen durch "Katrina" die systematische Suche nach Opfern. Die Einsatzkräfte fanden oft ganze Familien, die in den eigenen vier Wänden elendig ertrunken waren.

Unterdessen gelang es US-Spezialeinheiten, einen knapp 100 Meter langen Damm in New Orleans zu reparieren. Danach wird es rund drei Monate dauern, bis das Wasser aus dem gesamten Stadtgebiet abgepumpt sein wird.

Eine Woche nach dem Hurrikan wird der wegen seines Krisenmanagements scharf kritisierte US-Präsident George W. Bush an diesem Montag erneut die Katastrophenregion besuchen. Am Sonntag hatte sich die politische Auseinandersetzung über die Schuld an dem Rettungsdesaster verschärft. Mehrere schwarze Kongressabgeordnete lasteten der US-Regierung an, dass die Schwarzen, die hauptsächlich von dem Unglück betroffen sind, wie Menschen zweiter Klasse behandelt würden.

Hurrikan "Katrina" hat laut Bush ein Gebiet von der Fläche Großbritanniens verwüstet. Rund eine Million Einwohner in drei Bundesstaaten verloren ihr Zuhause. Die Gesamtschäden werden auf bis zu 100 Milliarden Dollar (80 Milliarden Euro) geschätzt. Etwa 345.000 Menschen wurden laut CNN bis Sonntag in Notunterkünften untergebracht, davon 50.000 in Louisiana.

DPA
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